Pflegereform ist Stückwerk

Vorschaubild

30.03.2012 Die IG Metall hat das von der Bundesregierung beschlossene Gesetz zur Reform der Pflegeversicherung als ungenügend und verfehlt kritisiert.

IG Metall: Pflegereform ist konzeptionsloses Stückwerk

Die IG Metall hat das von der Bundesregierung beschlossene Gesetz zur Reform der Pflegeversicherung als ungenügend und verfehlt kritisiert. "Die Regierungskoalition hat ihre groß angekündigte Pflegereform auf die lange Bank geschoben. Der aktuelle Beschluss ist konzeptionsloses Stückwerk", sagte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Mittwoch in Frankfurt.

Die geplanten Leistungsverbesserungen für Demenzkranke würden die Versorgungslücke nicht schließen. Die systematische Benachteiligung Demenzkranker bleibe bestehen. "Mit der Förderung privater Vorsorge wird das Pflegerisiko weiter privatisiert", kritisierte Urban. Schon heute könnten Pflegebedürftige steigende Eigenbeiträge nicht zahlen und seien auf die Familie oder auf Sozialhilfe angewiesen. Für die drängenden Finanzierungsprobleme habe die Koalition keine Lösung. "Verbesserungen auf der Leistungsseite, mehr Pflegefälle und der Trend von der familiären zur professionellen Pflege erfordern ein nachhaltiges Finanzierungskonzept. Das geht nur mit dem Modell einer Bürgerversicherung in der Pflege", sagte der Gewerkschafter.

Letzte Änderung: 29.03.2012