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17.05.2013 Nach zähen Verhandlungen und mehreren Gesprächsterminen mit der Arbeitgeberseite wurde ein Verhandlungsergebnis über die angekündigte Standortschließung erzielt.

Gemeinsame Presseerklärung Betriebsrat der Nokia Siemens Networks GmbH Standort Bruchsal und der IG Metall Bruchsal

Nach zähen Verhandlungen und mehreren Gesprächsterminen mit der Arbeitgeberseite wurde am Mittwochabend ein Verhandlungsergebnis über die angekündigte Standortschließung erzielt.
Am Donnerstag wurde die Belegschaft in Bruchsal durch den Betriebsrat über das Verhandlungsergebnis informiert. Ausführlichere Informationen gibt es im Laufe der kommenden Woche für die Beschäftigten.

Im Vorfeld der Verhandlungen zur Standortschließung hat der Betriebsrat der Geschäftsführung ein Maßnahmenbündel vorgeschlagen, um den Standort weiter erhalten zu können. Da die Geschäftsleitung überwiegend die Maßnahmen abgelehnt hat und für die geringe Anzahl der verbleibenden Mitarbeiter nach Ansicht der IG Metall und des Betriebsrats keine langfristige Perspektive mehr gesehen wurde, hat man sich entschlossen, das Hauptaugenmerk auf möglichst gute Ausgleichs-Bedingungen für den Verlust des Arbeitsplatzes und zur Verbesserung der Vermittlungschancen für die Betroffenen zu legen.
Das vom Arbeitgeber vorgelegte Angebot über den Erhalt von ca. 80 Arbeitsplätzen war für die Belegschaft nicht überzeugend und unglaubwürdig.

U.a. wurden folgende Punkte vereinbart:
- Standortschließung zum 30.11.2013
- Beschäftigungs- und Transfergesellschaft ab dem 01.12.2013 für 25 Monate bis Ende 2015
- Ausweitung der Altersteilzeitangebote
- Ausweitung der vorgezogenen Ruhestandangebote
- Abfindungsregelungen (u.a. Mindestabfindung)
- Verpflichtung von NSN, die bestehenden Ausbildungsverhältnisse mit Prüfungs-Abschluss zu beenden.

Das Ergebnis wurde von der Belegschaft mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Teilweise sind die Kolleginnen und Kollegen nun erleichtert, dass endlich Klarheit herrscht. Auf der anderen Seite ist allen bewusst, dass dies das Ende des Traditionsstandortes in Bruchsal bedeutet.

Der Betriebsratsvorsitzende Ernst Färber sagte auf der heutigen Mitarbeiterinformation: "Unter den vorgegeben Umständen haben wir sicher mehr erreicht, als im Januar zu erwarten war.. Es ist uns als Betriebsrat und IG Metall gelungen, alle Kolleginnen und Kollegen nicht vor 2016 in die Arbeitslosigkeit zu schicken. Das ist länger, als uns NSN je eine Perspektive bieten konnte oder wollte."

"Wir konnten die Standortschließung trotz vieler guter Vorschläge von den Mitarbeitern nicht verhindern, deshalb ist es trotz dem Ergebnis kein guter Tag heute", so der Gewerkschaftssekretär Dirk Becker. "Aber der politische Druck, hauptsächlich vom Bruchsaler Rathaus gemeinsam mit den Bürgermeistern der Region, aber vor allem der Zuspruch der Belegschaft haben dem Betriebsrat und der IG Metall in den Verhandlungen den Rücken gestärkt."

Nach wie vor bleiben sowohl der Betriebsrat und die IG Metall bei ihren Anschuldigungen gegenüber der Firmenleitung. "Dieser traditionsreiche Standort in Bruchsal hätte mit einer anderen Strategie nicht geschlossen werden müssen. Die Totengräber sitzen in München und Finnland. Die Leidtragenden sind die Beschäftigten hier in Bruchsal, die die falschen Managemententscheidungen ausbaden und bezahlen müssen.", so Jan Spengler, Vertrauenskörperleiter bei NSN

Mit dem heutigen Ergebnis ist die Geschichte für uns noch nicht zu Ende. Wir wollen, gemeinsam mit der Bruchsaler Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick und dem Arbeitsamt über einen noch zu gründenden Beirat der Transfergesellschaft die Region weiter mit einbeziehen. Ziel dieses Beirats ist es unter anderem, sich um die ca. 600 Menschen zu kümmern. und die Kolleginnen und Kollegen so schnell wie möglich wieder in ein gutes Arbeitsverhältnis zu bringen.

Letzte Änderung: 17.05.2013