Schuler streicht 350 Arbeitsplätze
Schuler streicht 350 Arbeitsplätze
Metallerinnen und Metaller fordern Perspektiven
Ende Oktober kam die Hiobsbotschaft: die Schuler AG, mit Sitz in Göppingen, baut konzernweit in Deutschland 350 Arbeitsplätze ab. Produkte werden verlagert und Betriebe sind von der Schließung bedroht während das
Chinageschäft weiter ausgebaut wird. Das bringt die Betriebsräte und Beschäftigten auf die Palme. Schuler ist ein Traditionsunternehmen und Weltmarktführer in Sachen Pressenbau und Großanlagen. Die
Beschäftigten weisen für gewöhnlich eine langjährige Betriebszugehörigkeit und hohe Qualifikationen aus. Hier hängt Herzblut dran. Umso mehr traf die Ankündigung des Schuler Vorstandes die Belegschaften
mit voller Wucht. Empörung machte sich breit. Hinzu kommt, dass das Unternehmen selber feststellt, dass es der Schuler AG sehr gut geht. Die Ertragslage ist gut und die Sorgenfalten der Krisenjahre sind verschwunden. Dies ist ein
Erfolg der Beschäftigten, die an allen Standorten die Werte schaffen und so dem Konzern zum Erfolg verhelfen.
Keine Strukturveränderung auf dem Rücken der Beschäftigten
Unverständnis kommt auf, wenn Pressesprecher Schnaitmann behauptet, "die Mitarbeiter haben verstanden, dass Strukturen verändert werden müssen". Sicher, optimieren gehört zum Alltagsauftrag eines Managements. Hinter
den geplanten Maßnahmen stecken aber nicht nur Optimierungsgedanken sondern durchweg strategisch begründete. Diese verursachen unter Umständen erneute Kosten. Geht der Vorstand doch selber davon aus, dass der Umbau 50
Millionen kostet. Strukturen verändern muss nicht zwangsläufig heißen, Menschen den Job zu nehmen.
Schuler Guß vor dem Aus
Die Vorstände bei Schuler haben entschieden: Schuler braucht keine eigene Gießerei mehr. Daher steht den fast 100 Beschäftigten die Schließung bis Ende 2014 ins Haus. Allein die Kosten für die Schließung
verschlingen Millionen, die aus Sicht der IG Metall sinnvoller eingesetzt werden können: "Ein klares Bekenntnis zur Gießerei, notwendige Investitionen und eine geringere Belastung durch Konzernumlagen könnten den
Beschäftigten eine Perspektive geben," rechnet Martin Purschke, IG Metall Göppingen-Geislingen, dem Vorstand vor. Große Sorge bereitet dem Metaller und den Betriebsräten, wie eine Zulieferung von Gussteilen für
den Pressenbau zukünftig sichergestellt werden kann.
IG Metall unterstützt Aktivitäten der Betriebsräte
Erhalt der Arbeits- und Ausbildungsplätze
Für die Betriebsräte und Vertrauensleute der IG Metall steht fest, dass sie um jeden Arbeitsplatz kämpfen wollen. "Wir wollen noch viele Jahre an den Standorten tolle Produkte fertigen und beweisen, dass das auch ohne
Personalabbau gelingen kann", fordern die Konzernbetriebsräte unisono.
An allen Standorten, in jedem Betrieb des Unternehmens laufen heute Aktionen, um auf die Situation aufmerksam zu machen und Vorstandsvorsitzenden Klebert dazu zu zubewegen, sich von den konzeptlosen Abbaumaßnahmen zu verabschieden.
Die Forderung der Beschäftigten: Perspektiven statt planloser Konzepte.
Letzte Änderung: 04.12.2013