Weitere Verunsicherung bei Sulzer Bruchsal

12.04.2001 Trotz der derzeitigen sehr unklaren Situation des Sulzer-Konzerns soll der Arbeitsplatzabbau im Bruchsaler Pumpenwerk weiter fortgeführt werden.

Die Konzernleitung in der Zentrale in Winterthur ist nicht bereit, Abstriche an der Konzeption vorzunehmen. "Für uns ist es ein eklatanter Widerspruch, wenn weitere 60 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen und sich gleichzeitig die Lieferfristen immer weiter verlängern".

Auf der vor einigen Tagen stattgefundenen Betriebsversammlung im Werk Bruchsal wurde dies von den Arbeitnehmern und ihren Vertretern übereinstimmend festgestellt. Die Verlagerung der gesamten Fertigung zu Zuliefern oder ins Sulzer-Werk nach Brasilien habe bisher überwiegend nur zu Schwierigkeiten geführt. Beim Zoll in Brasilien seien 3 Maschinen bis zu 11 Monate nicht abgefertigt worden; das bundesdeutsche Qualitätsniveau sei nur schwer durchzuhalten, immer wieder seien z.T umfangreiche Nacharbeiten erforderlich.

Und über allem hänge die Gefahr, dass der Gesamt-Konzern von einer reinen Finanzholding gekauft werden würde, dessen Konzeption bisher nicht bekannt geworden sei. Die Arbeitnehmervertreter im europäischen Betriebsrat und im Konzernbetriebsrat haben dies in einer gemeinsamen Erklärung heftig kritisiert und die Aktionäre aufgefordert, den Kaufabsichten nicht zuzustimmen.

Die Gewerkschaft SMUV für die Schweiz und die IG Metall für Deutschland unterstützten in dieser Haltung die betrieblichen Interessenvertreter, erklärte dazu der Bruchsaler 1. Bevollmächtigte Uwe Bordanowicz.

Letzte Änderung: 21.11.2007