Warnstreik bei John Deere

15.06.2001 Der Betriebsratsvorsitzender Gunter Bleier hat die Arbeitgeber auffordert, ihren Sonntagsreden zum lebenslangen Lernen endlich Taten folgen zu lassen.

"Es ist höchste Zeit, Qualifizierung und Weiterbildung tarifvertraglich zu regeln", sagte Bleier auf einer anberaumten Betriebsversammlung am Freitag in der Kantine. Er forderte die Geschäftsleitung bei John Deere auf, ihren Einfluß auf den Arbeitgeberverband Südwestmetall geltend zu machen, das der angestrebte Abschluss eines Qualifizierungstarifvertrag nicht weiter zu blockieren.

Die bisherige Verhandlungsposition der Arbeitgeber bezeichnete Bleier als enttäuschend, "Wir werden uns bei der Qualifizierung nicht mit unverbindlichen Absichtserklärungen abspeisen lassen. Wir wollen tarifvertragliche abgesicherte Qualifizierungsansprüche für alle Arbeitnehmer", sagte der Vorsitzende der IG Metall-Vertrauensleute bei John Deere Frank Gast.

Die Weiterbildung der Arbeitnehmer sei einer der wichtigsten Standortvorteile der deutschen Wirtschaft. Angesichts des rasanten technischen Wandels müsse lebenslanges Lernen eine Selbstverständlichkeit sein. Die IG Metall wolle deshalb per Tarifvertrag regeln, dass er Qualifizierungsbedarf eines jeden Arbeitnehmers regelmäßig festgelegt werden. Für Arbeitnehmer an dem 40 und ab dem 50. Lebensjahr fordere die IG Metall einen Weiterbildungsanspruch von jeweils bis zu 3 Monate, sagte Bleier. Neue Technologien und Produktzyklen hätten heute eine Lebensdauer von nicht einmal mehr fünf Jahre.

Die IG Metall Bruchsal so der 2. Bevollmächtigte Eberhard Schneider hat die Belegschaft bei John Deere zum Warnstreik aufgerufen.

Nach Angeben der IG Metall Bruchsal beteiligten sich über über 300 Beschäftigten an dem Warnstreik, welcher 1,5 Stunden dauerte. Wie die IG Metall weiter mitteilt, werden weitere Warnstreiks in den Betrieben weiter vorbereitet.

Letzte Änderung: 21.11.2007