Arbeitsniederlegung bei JOHN DEERE Bruchsal

26.11.2003 500 Beschäftigte bei JOHN DEERE Bruchsal protestierten gegen die geplante Ausgliederung der befristet Beschäftigten und für die Aufrechterhaltung der Tarifautonomie.

Pressemitteilung 26.11.2003

Arbeitsniederlegung bei John Deere Bruchsal
Für Übernahme befristet Beschäftigter und Sicherung der Tarifautonomie

Nach einer emotionsgeladenen kurzfristig anberaumten Betriebsversammlung in der Kabinenfabrik bei JOHN DEERE Bruchsal legten am Dienstag ca. 500 Beschäftigte aus der Produktion für mehrere Stunden die Arbeit nieder und gingen nach Hause.
Grund hierfür war die Absicht der Geschäftsleitung , die ca. 43 Mitarbeiter mit befristeten Arbeitsverhältnissen nicht mehr bei JOHN DEERE, sondern in einer Leasingfirma zu beschäftigen.
Der Betriebsratsvorsitzende Gunther Bleier forderte unter dem Beifall der Beschäftigten, den betroffenen Kolleginnen und Kollegen ein unbefristetes Arbeitsverhältnis anzubieten.
Die Belegschaft und der Betriebsrat , so Bleier, werden es nicht akzeptieren, dass Menschen innerhalb der Belegschaft die gleiche Arbeitsaufgabe ausführen aber zu deutlich schlechteren Konditionen.
Weder die Auftragslage noch die wirtschaftliche Situation des Unternehmens rechtfertigen die geplante Personalpolitik der Geschäftsleitung.
Ferner sprach sich die Belegschaft darüber hinaus dafür aus, die Tarifautonomie uneingeschränkt weiter aufrechtzuerhalten. Die Alternative zur Tarifautonomie würde bedeuten, dass dauernde Auseinandersetzungen auch außerhalb von Tarifauseinandersetzungen in die Betriebe getragen werden.
Dies kann weder im Interesse des Betriebsrates, noch im Interesse einer Unternehmensleitung liegen.
"Menschen brauchen Sicherheit für sich und ihre Familien und das Arbeitsverhältnis von abhängig Beschäftigten mit ihrem Arbeitgeber darf nicht zu beliebigen Gestaltungsmasse von wirtschaftlichen Interessen dienen!"
Mit diesem Appell schloss Gunther Bleier die Versammlung.

Nach Auffassung der IG Metall Bruchsal ist die Aktion der Beschäftigten ein aktives Beispiel persönlich gezeigter Solidarität mit den Schwächeren in dieser Gesellschaft.
Darüber hinaus würde es zeigen, daß die Belegschaften das hohe Gut der Tarifautonomie zu verteidigen wüssten.
Uwe Bordanowicz

Letzte Änderung: 21.11.2007