Presseerklärung: Tarifautonomie gesichert

15.12.2003 Das Ergebniss der Verhandlung im Berliner Vermittlungssausschuss sichert die Tarifautonomie und ist auf die Aktivität vieler Mitglieder der IG Metall zurückzuführen.

Tarifautonomie gesichert

Nach Ansicht des Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Bruchsal, Uwe Bordanowicz, ist der Erhalt der Tarifautonomie bei den Verhandlungen im Berliner Vermittlungsausschuss ein Erfolg für die Gewerkschaften.
"Die besonnenen politischen Kräfte in Deutschland haben sich durchgesetzt",
sagte Bordanowicz. Es sei gelungen, ein Freiheitsrecht aus der Verfassung vor marktliberaler Vereinnahmung zu schützen.
Dieses Ergebnis sei dem Druck vieler tausender Beschäftigter, darunter auch
einiger hundert Bruchsaler IG Metall - Mitglieder und Mitglieder der Betriebsräte zu verdanken, die in den vergangenen Wochen sogar während der Arbeitszeit für die Tarifautonomie protestiert haben. Die auch in Bruchsal geführten Gespräche mit den Bundestagsabgeordneten, bei denen viele Informationen zur regionalen tariflichen Lage gegeben werden konnten, haben sicher mit zu diesem Ergebnis geführt..
Bordanowicz zeigte sich zuversichtlich, dass Arbeitgeber und Gewerkschaften
weiterhin ihrer besonderen Rolle und Verantwortung gerecht werden und es ihnen auch in
Zukunft gelingen wird "in freien und fairen Verhandlungen" weitere innovative
tarifliche Lösungen zu finden. Die Balance zwischen Betriebs- und Tarifpolitik sei nicht aufgehoben worden.
In einigen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie unseres Raumes habe die IG Metall seit 1994 betrieblichen Lösungen zugestimmt, welche zeitlich befristet außerhalb der tariflichen Normen lagen. Damit seien nachweislich einige hundert Arbeitplätze gesichert und Investitionen angestoßen worden.
Kritik übte Bordanowicz an der Verschlechterung des Kündigungsschutzes:
"Bereits die Kohl-Regierung hat die Erfahrung gemacht, dass die Lockerung des
Kündigungsschutzes nicht zu mehr Arbeitsplätzen führt, sondern nur zur
Verunsicherung der Beschäftigten. Dies habe im Nachhinein auch der damalige Arbeitsminister Blüm bestätigt." Nicht zufrieden ist die IG Metall auch
mit dem Wegfall der Zumutbarkeitsklauseln für Arbeitssuchende. Hier bestehe
die Gefahr, dass die Not der Arbeitslosen ausgenutzt werde und der Berufsschutz völlig unter die Räder käme, kritisierte Bordanowicz.

Uwe Bordanowicz

Letzte Änderung: 21.11.2007