Paritätischen Finanzierung

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10.02.2016 Die IG Metall fordert die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Krankenversicherungsbeiträge durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

IG Metall Bruchsal-Bretten fordert Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Krankenversicherungsbeiträge
Die IG Metall fordert die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Krankenversicherungsbeiträge durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber. "Die Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung einzufrieren, war eine sozialpolitisch schwerwiegende Fehlentscheidung, die jetzt dringend zurückgenommen werden muss. Die Empörung unserer Mitglieder ist groß, weil die Ungerechtigkeit durch die jüngste Erhöhung der Zusatzbeiträge nun auch im Portemonnaie deutlich spürbar ist", sagte Eberhard Schneider, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal-Bretten, bei der Sitzung der Vertrauensleute.
Der Zusatzbeitrag sei verteilungspolitisch ungerecht, weil er einseitig die Versicherten belaste und zugleich die Arbeitgeber von der Finanzierung des medizinischen Fortschritts und steigenden Gesundheitskosten befreie. "Zudem setzt der Zusatzbeitrag ordnungspolitisch falsche Anreize, weil er die Kassen in einen Kostenwettbewerb um die Höhe der Beiträge zwingt. Dies heizt die Jagd nach jungen, gesunden Versicherten an, da diese für die Kassen ‚gute Risiken" darstellen", sagte Jan Weishäupl, Vorsitzender der SEW Vertrauensleute. Statt über Versorgungsqualität und Nähe zu den Versicherten werde der Wettbewerb nun über die Beitragshöhe ausgetragen.
Überzogenen Einkommenserwartungen der Leistungsanbieter müssten - etwa durch eine wirksame Kostenbremse bei Arzneimitteln - Grenzen gesetzt werden. Dafür werde sich die IG Metall in den Betrieben, in den Gremien der sozialen Selbstverwaltung und gegenüber der Politik engagieren, so Martin Böckle Vorsitzender der Vertrauensleute bei der Firma Neff in Bretten
Zum Hintergrund: Zu Beginn des Jahres 2016 sind die einseitig von den Versicherten zu tragenden Zusatzbeiträge zur Krankenversicherung gestiegen. Arbeitnehmer müssen durchschnittlich einen Zusatzbeitrag von 1,1 Prozent schultern. Die Belastung kann je nach Einkommen bis zu 47 Euro monatlich und 560 Euro jährlich betragen. Krankenkassen und Gesundheitsökonomen erwarten für 2017 einen weiteren Anstieg der Zusatzbeiträge um rund 0,4 Prozentpunkte auf dann 1,5 Prozent.

Letzte Änderung: 10.02.2016