Delegiertenversammlung 24.November 2016

Delegiertenversammlung

01.12.2016 Letzte diesjährige Delegiertenversammlung der IG Metall Bruchsal/Bretten Der Mensch soll vernünftig arbeiten können

Der letzte diesjährige Geschäftsbericht der IG Metall Bruchsal/Bretten wurde bei der Delegiertenversammlung am 24. November im TRIWO technopark vorgestellt, diskutiert und verabschiedet.

Bei den Verhandlungen mit Blanco Professional in Oberderdingen konnte bei der Restrukturierung ein Interessenausgleich hergestellt und ein Sozialplan abgeschlossen werden. Durch diese Restrukturierung, also der Verlagerung der Produktion in Billigregionen, sollen 59 Mitarbeiter im Rahmen eines "Freiwilligenprogramms" den Betrieb verlassen.

Bei der Neff GmbH in Bretten konnte der bestehende Zusatztarifvertrag um drei Jahre verlängert werden. Das gemeinsame Ziel ist die Standortsicherung, denn es herrscht in der Branche eine scharfe Wettbewerbssituation.

Anfang November, am internationalen Tag für menschenwürdige Arbeit, informierten IG Metall-Vertrauensleute der SEW Eurodrive in Bruchsal ihre Kollegen über die Situation der Leiharbeit im Betrieb. Das Ziel der Vertrauensleute bestünde in "einem wirklichen Übernahmeanspruch, wenn es die wirtschaftliche Lage der SEW am Ende der 48-monatigen Leihdauer zulässt", denn "Arbeit bei SEW muss planbar, verlässlich und fair sein, auch für Leiharbeiter".

"Es geht rund im Konzern" führte Rainer Wacker, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bruchsal/Bretten, aus, als er über Johnson Controls in Waghäusel sprach. Durch die Umstrukturierung des Konzerns und die Umfirmierung von Johnson Controls zu Adient ist, so Wacker, ein wirtschaftlicher Zugriff kaum mehr möglich, denn "die Adient ist vermögenslos". Der Betrieb soll zum 31. Oktober 2017 geschlossen werden. Am 16. November wurde der Geschäftsleitung ein Sozialplan für die 151 Mitarbeiter vorgelegt, die in zwei Kündigungswellen ihren Arbeitsplatz verlieren sollen.

Mit einer Flugblattaktion bei der Firma Utescheny in Zaisenhausen wiesen Mitglieder der IG Metall auf die Notwendigkeit eines Betriebsrates in diesem Betrieb hin. Das "aggressive Verhalten der Geschäftsleitung", so Wacker, habe dies bisher leider verhindert.

In seinem Referat betonte Kai Burmeister von der IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg, dass die Arbeitgeberverbände derzeit in einer groß angelegten, oft ganzseitigen Anzeigenkampagne versuchten, Streit zwischen den Generationen zu stiften und Alt gegen Jung auszuspielen. "Die Verbände machen das Bild auf: Die Alten machen Party und die Jungen dürfen dafür zahlen", so Burmeister. Das Rentenrecht könne aber nicht bleiben wie es ist. Es führe direkt zur Armutsrente. Burmeister weiter: "Die Rentendiskussion wird das Topthema bei der Bundestagswahl".

Mit der IG Metall-Kampagne "Mein Leben - meine Zeit - Arbeit neu denken" verfolge die IG Metall das Ziel, die unterschiedlichen Lebensentwürfe der Menschen sowie ihre Zeit- und Gesundheitsbedürfnisse besser zu unterstützen und eine zentrale Rolle zuzuweisen. Die ersten wichtigen Schritte hierzu sind die Umsetzung der Alters- und Bildungsteilzeit in den Betrieben. "Dies müssen wir erreichen über Handlungsmacht im Betrieb, über tarifliche Gestaltungsmacht und über das von uns vermittelte gesellschaftliche Leitbild". Die Menschen wünschen sich gute Arbeit und planbare Arbeitszeiten, die sie selbst stärker beeinflussen können. Der Mensch solle vernünftig arbeiten können. "Wir brauchen nicht weniger Schutzrechte. Wir haben kein Regelungs-, sondern ein Umsetzungsproblem".

Anhang:

DV_24.11.2016

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Letzte Änderung: 01.12.2016