IG Metall Delegiertenversammlung

Vorschaubild

19.02.2011 Trotz Aufschwung setzen Arbeitgeber voll auf Leiharbeit und prekäre Beschäftigung!

IG Metall Delegiertenversammlung:
Trotz Aufschwung setzen Arbeitgeber voll auf Leiharbeit und prekäre Beschäftigung!

Die IG Metall Bruchsal hat den Arbeitgebern eine "Niedriglohn-Strategie" und der Bundesregierung "Nichtstun" beim Thema prekäre Beschäftigung vorgeworfen. "Trotz Aufschwung setzen die Arbeitgeber voll auf Leiharbeit und prekäre Beschäftigung. Das ist ein arbeitsmarktpolitischer Irrweg mit weit reichenden und gefährlichen Konsequenzen", sagte Eberhard Schneider, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal, am Donnerstag auf der Delegiertenkonferenz in Bruchsal.
Die Delegierten fordern von den Arbeitgebern und der Politik sichere und gerechte Arbeitsbedingungen. "Immer öfter gehen Arbeitgeber dazu über anstatt reguläre Beschäftigung anzubieten, nur Leiharbeiter einzustellen. Damit wollen sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie wollen billige Arbeitskräfte und gleichzeitig das unternehmerische Risiko völlig auf diese Gruppe verlagern", so Schneider.
"Es kann nicht angehen, dass die Wiederbelebung der Wirtschaft bei den Beschäftigten nur in Form von prekärer und schlecht bezahlter Arbeit ankommt. Die Menschen brauchen Sicherheit, um ihr Leben planen zu können. Arbeit darf nicht zur "Ramschware" werden", so Gunter Bleier Betriebsratsvorsitzender von John Deere.
"Wir brauchen vor allem Equal Pay bei der Leiharbeit und die Wiedereinführung des Synchronisationsverbots", forderte Schneider.
Entgegen aller öffentlichen Bekundungen werde Leiharbeit nicht zum Abfedern von Auftragsspitzen genutzt, sondern zunehmend als strategisches Instrument zur Etablierung einer neuen Billiglohnlinie eingesetzt.
Die Einführung einer Lohnuntergrenze reiche nicht, um Missbrauch zu verhindern. Leiharbeiter müssten vom ersten Tag an im Betrieb das gleiche Geld wie die Stammbeschäftigten erhalten. Es sei zudem widersinnig, wenn Arbeitgeber einerseits Fachkräftemangel beklagten jedoch andererseits die Ausgebildeten nicht in ein unbefristetes Arbeits-verhältnis übernehmen.
Die IG Metall Bruchsal wird mit unterschiedlichen Aktionsformen für die Forderungen: Festeinstellung statt Leiharbeit; unbefristete Arbeitsplätze statt Befristungen und Übernahme in eine feste Beschäftigung nach der Ausbildung eintreten.

Letzte Änderung: 18.02.2011