Tag gegen Rassismus 2011
Tag gegen Rassismus 2011
Die IG Metall steht für Toleranz und Zivilcourage. Menschen dürfen weder in den Betrieben noch in der Gesellschaft diskriminiert werden. Rassismus geben wir keine Chance. Dafür steht auch der Tag gegen Rassismus am 21.
März.
Junge Generation - Strukturelle Diskriminierung am Arbeitsmarkt verhindern!
Wir wollen die Internationalen Wochen gegen Rassismus in diesem Jahr nutzen, um das Thema Junge Generation verstärkt auf die Tagesordnung zu setzen. Gesellschaftliche Integration setzt voraus, an der Gestaltung des eigenen Arbeits-
und Lebensumfeldes mitwirken zu können. Für viele Menschen mit Migrationshintergrund ist das nicht möglich. Von Chancengleichheit kann keine Rede sein. Im Gegenteil, der Zugang zu guter Ausbildung und guter Arbeit bleibt
ihnen verschlossen.
*Der überwiegende Teil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund beendet die eigene Schullaufbahn lediglich mit dem Hauptschulabschluss. Damit starten sie unter schlechteren Bedingungen ins Arbeitsleben als ihre Altersgenossen, die
einen Realschulabschluss oder Abitur vorweisen können.
*Verschärft wird die Situation - auch in der Metallindustrie - durch den Abbau von Ausbildungsplätzen. Jugendliche mit Migrationshintergrund sind hier oft chancenlos. Ihr Migrationshintergrund stellt bei der Suche nach einem
Ausbildungsplatz ein zusätzliches Hemmnis dar.
*Leiharbeitskräfte verdienen meist deutlich weniger als Festangestellte. Das gilt vor allem für Leiharbeiter, die als Hilfskraft beschäftigt sind. In diesem Arbeitsmarktsegment werden in der Regel unqualifizierte Personen
ohne Berufsausbildung beschäftigt, 60 Prozent davon sind Beschäftigte mit Migrationshintergrund.
Wenn Diskriminierung jahrzehntelang akzeptiert wird, kaum jemand gegen die ungleichen Chancen beim Zugang zu Ausbildung und Arbeit vorgeht, dann kann die Schlussfolgerung nur lauten: In unserer Gesellschaft herrscht eine stillschweigende
Anerkennung ungleicher Chancen und ungleicher Bedingungen vor.
Deshalb will die IG Metall
*Die schwierige Ausbildungssituation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund verstärkt zum Thema machen.
*Im kommenden Ausbildungsjahr darauf achten, dass mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund einen Ausbildungsplatz erhalten.
*Berufsbezogene Qualifizierungsmaßnahmen für Un- und Angelernte nach den Möglichkeiten des "Tarifvertrages Qualifizierung" anbieten und insbesondere Angebote wie "Fachbezogenes Deutsch" vorantreiben.
*Leiharbeit im Sinne der Beschäftigten zu regulieren.
*Dem Grundsatz "Gleiche Arbeit - Gleiches Geld" zum Durchbruch verhelfen, um die Zweiklassengesellschaft am Arbeitsmarkt zu beenden.
*Für gleichberechtigte Teilhabe und Integration von Personen mit Migrationshintergrund in den gewerkschaftlichen und betrieblichen Strukturen sorgen.
Letzte Änderung: 09.03.2011