Arbeitslosigkeit ist nicht innovativ

20.06.2002 Der Personalabbau bei der Fa. Siemens in Bruchsal soll weitergehen.

Auf großes Unverständnis ist deshalb die Meldung gestoßen, daß der CDU-Bundestagskandidat Olaf Gutting bei einem Besuch der Fa. Siemens die Methoden des weiteren Abbaus von 200 Arbeitsplätzen als innovatives Konzept bezeichnet habe.

Der geplante Personalabbau sei im Gegenteil genau darauf zurückzuführen, daß sich der Siemens-Konzern im ICN-Bereich als zu wenig innovativ gezeigt habe. Wäre die Fa. Siemens innovativ gewesen, könnten jetzt neue Produkte aus den überwiegend in München angesiedelten Entwicklungsabteilungen heraus nach Bruchsal kommen, welche die Arbeitsplätze hier auf Dauer sichern würden.

"Die Lage ist ernst genug, wir tun alles, um weiteren Abbau zu vermeiden. Vielleicht hätte der Kandidat auch mit dem Betriebsrat der Fa. Siemens reden sollen, um nicht nur die Auffassung der Werksleitung kennenzulernen. dies sei noch nicht einmal versucht worden". sagte darüber hinaus der Vorsitzende des Betriebsrates Ernst Färber.

Auf der vor einigen Tagen stattfindenden Betriebsversammlung wurde die Anwendung des Beschäftigungssicherungstarifvertrages angesprochen, nachdem die Arbeitszeit für alle Beschäftigten abgesenkt werden könne. Ähnlich wie beim VW-Modell werde die ausfallende Zeit nicht bezahlt, auf der anderen Seite dürften während der Laufdauer der Vereinbarung kein betriebsbedingter Arbeitsplatzabbau stattfinden.

Der Betriebsrat forderte die Werksleitung auf, Beratungen aufzunehmen, um die Notwendigkeit eines Interessenausgleiches beurteilen zu können.

Falls notwendig, werde dann dieser Interessenausgleich gemeinsam mit der IG Metall erarbeitet. "Wir empfehlen, daß der Kandidat doch besser die Dinge beurteilen solle, von denen er etwas verstehen würde," sagte abschließend Uwe Bordanowicz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal.

Letzte Änderung: 21.11.2007