3. Delegiertenversammlung 2021

Delegiertenversammlung

21.09.2021 Bericht über die Delegiertenversammlung 16.09.2021 im Bürgerzentrum Bruchsal

Zur Eröffnung der 3. Delegiertenkonferenz des Jahres der IG Metall Bruchsal am 16. September 2021 begrüßte Gewerkschaftssekretär Dirk Becker die anwesenden Delegierten ganz herzlich. Er betonte in seinem Vortrag, dass nach den letzten, online durchgeführten Delegiertenversammlungen, jetzt endlich wieder eine gewisse Normalität eingetreten sei. Es sei doch etwas ganz Anderes, wenn man sich nicht nur auf dem PC-Bildschirm sähe, sondern leibhaftig - von Angesicht zu Angesicht. Anschließend leitete er dann die Wahl der Mandatsprüfungskommission ein und übergab das Mikrofon an den 1. Bevoll-mächtigten der Bruchsaler IG Metall, Rainer Wacker.

Wacker formulierte, bevor er den Geschäftsbericht vorstellte, ein paar grundsätzliche Worte zur Bundestagswahl. Er betonte, dass die IG Metall eine Einheitsgewerkschaft sei, die für alle Arbeitnehmer ohne Rücksicht auf deren politische oder weltanschauliche Überzeugung Heimat sein kann. Er wolle aber jetzt, angesichts des Bundestagswahl-kampfes, seinen Blick insbesondere auf die sogenannten "kleinen Leute" lenken. In Deutschland gäbe es zwar einerseits Wohlstand, oftmals würden aber von den Parteien die Anliegen und Probleme dieser Personen vergessen. Dies sei ein wachsendes Problem. Hier sei die Kraft der Gewerkschaften notwendig, um einen gerechten Lohn für alle zu erkämpfen: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sowie auch gleiche Chancen für alle.

Gutsituierte würden für ärmere Menschen Verzicht propagieren und gleichzeitig teure Lebensmittel im Bio-Markt einkaufen. Dabei sind, so Wacker, Frisörinnen und Frisöre, Paketzustellerinnen und -zusteller oder Rentnerinnen und Rentner von vielem abgehängt. Er empfände es als unangenehm, dass viele Politiker über diese Ungleichheit so lässig hinweggingen.

Eine aus Sicht der Gewerkschaft fiese Mogelpackung sei beispielsweise die von FDP und CDU propagierte Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes. Gerade für prekär Beschäftigte oder Arbeitnehmer im Niedriglohnbereich könnte diese geplante Änderung neben einer Verlängerung der Arbeitszeit auch den Wegfall arbeitsfreier Wochenenden bedeuten. Jedoch alleine eine Umverteilung alleine, so Wacker weiter, sei keine Lösung: "Wir brauchen eine neue Debatte!" Es würde eine Transformation gebraucht, die unser Land ver-ändert, sozial, ökologisch und demokratisch. Dies sei der Auftrag an die kommende Bundesregierung.

Auch Christian Herbon, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Bezirksleitung in Stuttgart, stellte in seiner Rede die anstehende Bundestagswahl in den Mittelpunkt. Unter dem Leitspruch "Was steht auf dem Spiel?" nannte er die anstehenden Problemfelder: Transformation, Fachkräftemangel und die Situation in den Betrieben. Er verwies darauf, dass aufgrund des strukturellen Drucks 20 % weniger Ausbildungsplätze als im Vorjahr angeboten würden, dabei sei Ausbildung wichtig, denn in den nächsten Jahren würden die geburtenstarke Jahrgänge 1955 bis 1956 in Rente gehen. Jetzt dürfe nicht an der Ausbildung gespart werden, sonst würde spätestens nach überstandener Corona-Pandemie über Fachkräftemangel geklagt werden. Eine gesetzliche Ausbildungsgarantie sowie deren faire Umlagefinanzierung werde jetzt gebraucht.

Der Bruchsaler Gewerkschaftssekretär Jan Spengler hatte für die anwesenden Delegier-ten noch eine gute Nachricht zu vermelden: 50,6 % der Berufsstarter des Jahres 2020 wurden Mitglieder der IG Metall. Damit wurde, so Jan Spengler, das ausgegebene Ziel mehr als erreicht.

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Letzte Änderung: 21.09.2021