Dirk Becker zu Hans Himmer: "Hans, Du wirst uns fehlen!

Seinen Eröffnungsvortrag startete der Kassierer Dirk Becker mit den Worten, heute sei "ein besonderer Tag", da ein "historisches Fußballspiel" anstünde und man daher so rechtzeitig mit der Delegiertenversammlung fertig sein wolle, damit die Delegierten pünktlich zu Hause sein könnten, um, wie er gutgelaunt betonte, "das Spiel anzuschauen" oder "die Fernsehübertragung zu boykottieren". Fünf Stunden später hatte sich dann bestätigt, dass es tatsächlich ein "besonderer Tag" mit einem "historischen Fußballspiel" war.

Im Rahmen der Berichtserstattung über die Betriebs- und Tarifpolitik schilderte Dirk Becker die Anspannung in der Verwaltungsstelle, aber auch in den Betrieben, wegen der diesjährigen Tarifrunde: "Schaffen wir das alles?". Er nannte unter anderen die Kolleginnen und Kollegen der Firmen Sulzer, SEW, EGO oder Blanco, die aktiv in die Geschehnisse eingebunden waren. Die Strategie der Tarifrunde von diesem Jahr war, so Becker, dass schon früh entschieden wurde, "das große und nicht das kleine Besteck zu nutzen", also schon früh die Arbeitgeber wissen zu lassen, dass die IG Metall schon sehr früh mit der Planung einer Urabstimmung befasst war. Bei der Tarifauseinandersetzung selbst war für die Arbeitgeber die Vertragslaufzeit das Hauptthema. Der Kern des Verhandlungsergebnisses waren dann eine Entgelterhöhung in zwei Stufen plus 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie.

Bezirkssekretär Christian Herbon nahm danach in seinem Vortrag näher Stellung zu den Verhandlungen und zum Verhandlungsergebnis. Die Tarifrunde sei in diesem Jahr nicht die einfachste gewesen, es habe aber sehr viel Zustimmung gegeben. "Das Gesamtplus am Ende ist gut!", so Herbon.

Nach elf Stunden Tarifverhandlung haben sich die IG Metall und die Arbeitgeber auf ein Paket aus dauerhaften Entgeltsteigerungen um insgesamt 8,5 % sowie Inflationsausgleichprämien von 3.000 Euro in zwei Stufen geeinigt. Die erste Rate der Prämie in Höhe 1.500 Euro ist bis Ende Februar 2023 zahlbar, die zweite Rate Anfang 2024. Im Juni 2023 steigen dann die Tarifentgelte um 5,2 %, im Mai 2024 dann nochmals um 3,3 %. Der abgeschlossene Tarifvertrag endet zum 30. September 2024. Mittlerweile wurde in allen Tarifgebieten der Metall- und Elektroindustrie das Pilotergebnis übernommen.

Zurückgetreten von seinem Amt als Beisitzer im Ortsvorstand ist Hans Himmer, der sich gerade auch bei der Anwerbung neuer Mitglieder sehr hervorgetan hat. Rainer Wacker, der 1. Bevollmächtige der IG Metall Bruchsal, hielt die Laudatio und übergab ein Präsent sowie einen Blumenstrauß an Himmer, um diesem für seine jahrelange Tätigkeit als Beisitzer im Ortsvorstand zu danken.

Himmer sagte in seiner Abschiedsrede, dass er nun in Vorruhestand in Altersteilzeit gehe. Er erinnere sich gerne an die vielen Jahre als Beisitzer des Ortsvorstandes, obwohl das viele Jahre harte Arbeit und eine große Herausforderung bedeutete.

Seit Mai 1984 sei er bei der Firma Richard Wolf beschäftigt gewesen und war dort Betriebsratsvorsitzender. Er dankte allen seinen Kolleginnen und Kollegen von der IG Metall, den Betriebsräten und Vertrauensleuten, die ihm jahrelang die notwendige Rückendeckung gegeben haben. "Es war mir eine Ehre, meine Kolleginnen und Kollegen als Delegierter vertreten zu dürfen. Die Arbeit war wichtig und hat Spaß gemacht. Ich wünsche uns allen viel Erfolg in der Zukunft".

Als Nachfolger von Hans Himmer wurde Chris Görlitz, ebenfalls von der Firma Richard Wolf in Knittlingen, einstimmig von den Delegierten gewählt.