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23.05.2023 Die IG Metall Bruchsal ruft zur Sozialwahl auf

Erneut gut besucht war die Delegiertenversammlung der IG Metall Bruchsal am 11. Mai 2023 in der Waldseehalle Forst.

In seinem Geschäftsbericht führte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Geschäftsstelle Bruchsal, Dirk Becker, die anwesenden Delegierten durch die letzten Monate Gewerkschaftsarbeit in der Geschäftsstelle.

Unter großem Applaus berichtete er, dass bei der letzten Delegiertenversammlung 495,50 Euro von den Delegierten für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien gesammelt wurden. Diesen Betrag habe die Geschäftsstelle auf 1.000 Euro aufgerundet und an den Verein GEWERKSCHAFTEN HELFEN e.V. weitergeleitet.

Die momentane Diskussion um Einschränkungen des Demonstrationsrechts beantwortete Dirk Becker damit, dass die Tarifautonomie bewahrt werden müsse. "Finger weg vom Streikrecht - Streiken ist unser Recht!". Eine Tarifautonomie ohne Streikrechts wäre nichts anderes als "kollektives Betteln".

Zur Leiharbeit berichtete er, dass Leihbeschäftigte, die Mitglied der IG Metall sind, eine Extrazahlung zum Urlaubs- und zum Weihnachtsgeld erhalten, wenn sie länger als sechs Monate in ihrer Leihfirma beschäftigt und Mitglied sind. Die Extrazahlung von bis zu 350 Euro zum Urlaubsgeld kann vom 19. Mai bis 30. Juni beantragt werden.

Dirk Becker informierte über den Sachstand der Satzungsanträge zum Gewerkschaftstag. In den Anträgen wurde u.a. eine neue Führungsstruktur vorgeschlagen. Danach soll die Anzahl der geschäftsführenden Vorstandsmitglieder von sieben auf fünf reduziert werden. Ebenso wurde der Antrag gestellt, dass eine der beiden Vorsitzenden eine Frau sein müsse.

Gewerkschaftssekretär Christian Herbon von der IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg referierte anschließend zum Sozialpartnermodell, das derzeit zwischen der IG Metall Bezirksleitung und dem Verband Südwestmetall verhandelt wird. Dieser Prozess soll zur Einführung einer betrieblichen Altersversorgung führen als Ergänzung der gesetzlichen Rente. Diese müsse jedoch Kern der Altersversorgung bleiben. Christian Herbon erläuterte den bisherigen Verlauf der Debatte und aktuellen Stand im dritten Jahr der Diskussion um das Sozialpartnermodell. Zwischenzeitlich liege die Pensionsplanung "in den letzten Zügen". Derzeit werde ein technischer Geschäftsplan vorbereitet und die Abstimmungen mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Bundesministerium der Finanzen organisiert. Man sei also auf einem guten Weg, den er so beschrieb: Der Arbeitgeberbeitrag müsse in der Beitritts- und Beitragsphase "kollektiv und solidarisch" sein. Der Pensionsfonds müsse "einfach und transparent" ausgestaltet sein. In der Rentenphase müsse eine "bessere Lebensstandardsicherung" gewährleistet sein. Die Beiträge zum Pensionsfonds müssten gesichert und der Pensionsfonds selbst müsse selbst verwaltet sein.

Aufgerufen wurde bei der Delegiertenversammlung zur Teilnahme an der derzeit stattfindenden Sozialwahl. Bis Ende Mai sollten sich die Mitglieder, Beschäftigte sowie Rentnerinnen und Rentner daran beteiligen. "Als Gewerkschaften setzen wir uns ein für soziale Gerechtigkeit und eine verlässliche Sozialpolitik", so Dirk Becker. Betriebsräte und aktive Gewerkschafter in den Sozialparlamenten seien nah an den Menschen. Sie seien keine Einzelkämpfer, "hinter ihnen steht eine starke Gewerkschaft, die Druck auf die Politik machen kann", sagte Dirk Becker.

Letzte Änderung: 24.05.2023