Warnstreikauftakt in Bruchsal
Mit dem Ende der Friedenspflicht beginnt nun die lautere Zeit der Tarifrunde in der Metall- & Elektroindustrie. Dementsprechend fand bei SEW in Graben im ersten Schritt die traditionelle Auftaktkundgebung mit über 100 Teilnehmern statt. Dabei wurde den Forderungen der Beschäftigten nach 7% mehr Entgelt und 170EUR für Azubis Nachdruck verliehen. Beginnend mit einer lautstarken Einladung direkt an den Arbeitsplätzen durch die IG Metall-Vertrauensleute folgten die SEWler dem Aufruf der IG Metall in den Frühschluss und hin zum Veranstaltungsort vor dem Werkstor.
Jonathan Muhm, VK-Leiter von SEW, begrüßte die Kolleginnen und Kollegen recht herzlich und eröffnete die Auftaktkundgebung der IG Metall Bruchsal in der Tarifrunde 2024.
Marco Oestringer, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Bruchsal, erläuterte in seiner Rede die Wichtigkeit und Notwendigkeit einer fairen und gerechten Entgeltssteigerung für die Beschäftigten. Eine satte Entgelterhöhung ist der Treibstoff für den aktuell stotternden Konjunkturmotor.
Weiterhin berichtete er über das unzureichende "Angebot" der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde, in der arbeitgeberseitig 1,7% im Juli 2025 und weitere 1,9% im Juli 2026 angeboten wurden. "Es ist zu wenig Lascho, der zu spät kommt und die Laufzeit ist definitiv zu lang!", rief er den Warnstreikenden zu. Dem allgemeinen Gejammer der Arbeitgeber erteilte er eine klare Absage mit dem Hinweis, dass die Beschäftigten nicht die Zeche zahlen für Missmanagement oder Fehlentscheidungen, die Probleme mit sich bringen auf die die Arbeitnehmervertretungen im Vorfeld hingewiesen haben.
Auch wenn die Inflation sich aktuell abschwächt, sind die Preise für Lebensmittel und Energie immer noch extrem hoch. "Die Infaltionsausgleichsprämie aus dem letzten Tarifabschluss sind schon lange aufgebraucht und die Preise belasten unsere Geldbeutel weiterhin. Da schaffen 1,7% im Folgejahr keine Abhilfe, wir brauchen zeitnah ein dickes Plus in den Entgelt-Tabellen!", sagte Jonathan Muhm abschließend.
Parallel zur SEW in Graben wurden die Beschäftigten in weiteren Betrieben der Geschäftsstelle Bruchsal heute zum Frühschluss aufgerufen. Dementsprechend folgten in der Region mehr als 2000 Kolleginnen und Kollegen dem Aufruf der IG Metall Bruchsal, u.a. bei SEW in Bruchsal, John Deere, Sulzer Pumpen, sowie bei Oeltechnik und Pfaudler in Waghäusel.
Ein besonderer Dank gilt unseren aktiven gewerkschaftlichen Vertrauensleuten für die reibungslose Organisation der Kundgebung und für die Mobilisierung in allen aufgerufenen Betrieben.
Vielen Dank auch für die Unterstützung aller Kolleginnen und Kollegen! Nach dem verlängerten Wochenende geht es in der kommenden Woche weiter! Wir zählen auf euch, Solidarität gewinnt!
Hier noch die besten Bilder des heutigen Warnstreiktags.
Letzte Änderung: 31.10.2024