Warnstreik bei Neff; Schmid & Wezel; MWK

02.05.2007 Die Warnstreikswelle läuft an: Arbeitgeber provozieren Warnstreiks

Nachdem über 1.300 Beschäftigte von E.G.O Oberderdingen und E.G.O. Sulzfeld am letzten Donnerstag für zwei Stunden die Arbeit niedergelegt haben, hat die IG Metall Bruchsal heute in den Betrieben Neff, Schmid & Wezel, Metallwerke Kloß Maulbronn sowie die Nachtschicht bei der Firma Blanco Küchentechnik zum Warnstreik aufgerufen.

Bei der Firma Neff in Bretten begann die Frühschicht am Mittwoch zwei Stunden später mit der Arbeit, die Spätschicht hat zwei Stunden früher aufgehört zu arbeiten.
Für den Neff Betriebsratsvorsitzenden Holger Schneefeld ist die Stimmungslage einfach: "Die Leute wollen mehr Geld, denn sie bringen gute Leistungen."
Martin Böckle, Vertrauenskörperleiter bei Neff, bezeichnete das Gesamtpaket des Arbeitgeberangebotes aus 2,5 Prozent tabellenwirksame Entgelterhöhungen und 0.5 Prozent nicht tabellenwirksamen Konjunkturbonus als "pure Augenwischerei".

"Die Arbeitgeber sollen endlich ein faires und akzeptables Angebot auf den Tisch legen. Die Menschen brauchen wieder mehr Geld in ihren Taschen, um es dann auch wieder ausgeben zu können," (Binnenkonjunktur - ankurbeln) so Gunter Till, Betriebsratsvorsitzender bei Schmid & Wezel.
Auch bei Schmid & Wezel hat die Frühschicht die Arbeit zwei Stunden später aufgenommen, die Spätschicht und die Normalschicht gingen zwei Stunden früher nach Hause.

"Die Arbeitgeber haben ihr mageres Angebot von 2,5 Prozent mehr Geld bis heute nicht nachgebessert. Damit," so Sasa Todorovic, Betriebsratsvorsitzender bei MWK "fehlt die Basis für weitere Verhandlungen."
Bei MWK hat die IG Metall zum Frühschluss für zwei Stunden aufgerufen.

Insgesamt nahmen an den Warnstreiks über 2.300 Beschäftigten teil.

Eberhard Schneider, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Bruchsal, zeigte sich zufrieden. "Die Teilnahme macht deutlich, wie empört die Beschäftigten über das Verhalten von Südwestmetall sind."
"Zu keinem Zeitpunkt haben die Arbeitgeber in den Tarifgesprächen vor Ablauf der Friedenspflicht erkennen lassen, dass sie an einer Lösung arbeiten," kritisierte Schneider.

Die IG Metall Bruchsal wird am Donnerstag weitere Betriebe zum Warnstreik aufrufen.

Letzte Änderung: 21.11.2007