Erfolgreiche Warnstreiks

03.05.2007 IG Metall Bruchsal fordert ensthaftes Angebot der Arbeitgeber Verhandlungsergebnis oder Arbeitskampf

Nachdem über 2.300 Beschäftigte von E.G.O Oberderdingen und E.G.O: Sulzfeld, Neff Bretten, Schmid & Wezel und MWK, beide in Maulbronn bereits im Warnstreik waren, hat die IG Metall, so der 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal Eberhard Schneider, bei den Firmen Nokia Siemens Networks Bruchsal; Blanco Küchentechnik in Sulzfeld, Sinsheim und Bruchsal; SEW Eurodrive Bruchsal und Graben; Schuler SMG in Waghäusel; John Deere Bruchsal; SEW Östringen, Sulzer Pumpen Bruchsal und Oeltechnik in Kirrlach zum Warnstreik aufgerufen.

Heute haben sich über 3.100 Beschäftigte bis zu 2,5 Stunden an den Kundgebungen und Warnstreiks beteiligt. Insgesamt waren es über 5.000 Beschäftigte, die aktiv an den Aktionen teilgenommen haben.

Bei John Deere in Bruchsal fand um 11.15 Uhr eine Kundgebung im Werk statt. An dieser Kundgebung nahmen auch die Beschäftigten vom EPDC teil.

Gunter Bleier, Betriebsratsvorsitzender der John Deere Werke, erklärte:

Wenn wir wollen, dass von dem derzeitigen wirtschaftlichen Erfolg nicht nur Manager, Vorstände und Aktionäre profitieren, sondern auch die Arbeitnehmrinnen und Arbeitsnehmer dieses Landes, die durch ihre Arbeit diesen Aufschwung erst möglich gemacht haben, dann müssen wir in dieser Tarifrunde die entsprechenden Zeichen setzen.

Wolfgang Drachenberg; Leiter der Vertrauensleute John Deere erklärte.

Die Belegschaft bei John Deere ist nicht länger bereit Lohnzurückhaltung zu üben und erwartet zu Recht ein gutes Tarifergebnis:

Den Menschen wird immer mehr Geld aus der Tasche gezogen. Die Reichen werden immer reicher und die Armen werden immer ärmer.

Jetzt ist es an der Zeit, dass die Beschäftigten auch von dem Wirtschaftsboom profitieren, zu dem sie auch beigetragen haben sagte Rainer Mail, Betriebsratsvorsitzender der SEW Eurodrive.

Markus Herberger, Vertrauenskörperleiter bei SEW Eurodrive:

Bei zweistelligem Zuwachs in der Metall- und Elektroindustrie und den konjunkturellen Aussichten für dieses und nächstes Jahr, ist unsere Forderung nach 6,5 % Lohnerhöhung mehr als gerechtfertigt.

Michael Oechsner, Betriebsratsvorsitzender bei Blanco Küchentechnik, verwies auf die gute Lage in den Betrieben:

Die Auftragsbücher sind voll, die Kapazitäten ausgelastet, die Gewinne sprudeln, nur die Arbeitnehmer sollen billig abgespeist werden. Dies werden wir verhindern.

Es geht auch um mehr Gerechtigkeit in Deutschland, so der Betriebsratsvorsitzender Ernst Färber bei Nokia Siemens Networks. Es geht um mehr Anstand und um mehr Anerkennung für die Leistung der Beschäftigten.

Jan Spengler, Vertrauenskörperleiter bei Nokia Siemens, betonte:

Wenn es nach den Arbeitgebern ginge, dürften die Arbeitnehmer nie etwas fordern. Wenn es der Wirtschaft schlecht geht, gefährden wir angeblich die Existenz der Betriebe. Wenn es der Wirtschaft gut geht, gefährden wir den Aufschwung, - das ist doch verrückt, kritisierte Spengler.

Eberhard Schneider, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Bruchsal, zeigte sich zufrieden.

Die Teilnahme macht deutlich, wie empört die Beschäftigten über das Verhalten von Südwestmetall sind.

Die Zeichen stehen mehr und mehr auf Sturm, so Schneider. Sollte es am kommenden Wochenende nicht zu einem Verhandlungsergebnis kommen, werden wir den Antrag auf Urabstimmung stellen, so der Bevollmächtigte.

Am kommenden Montag und Dienstag wird auf 2 Regionalkonferenzen die Urabstimmung vorbereitet.

Die IG Metall Bruchsal wird mit einigen Betrieben nach der Urabstimmung im Arbeitskampf eine bedeutende Rolle spielen, so Schneider.

Die entsprechenden Voraussetzungen wurden bereits getroffen.

Letzte Änderung: 21.11.2007