Johnson Controls
Auf einer Betriebsversammlung übten die Beschäftigten heftig Kritik an ihren Arbeitgeber und den Arbeitsbedingungen.
Es wurde von massiven Druck auf die Beschäftigten berichtet und das schlechte Betriebsklima kritisiert. Die Angst geht um bei Johnson Controls. Alle die öfters krank sind oder die Belastungen am Arbeitsplatz nicht schaffen,
werden gezielt auf einen Arbeitsplatz versetzt. An diesem Arbeitsplatz werden die Beschäftigten ganz konkret beobachtet und kontrolliert. Bei einem ersten Fehler werden Abmahnungen erteilt. Die kurzen Pausenzeiten von 8 Minuten
wurden ebenfalls angeprangert.In diesen 8 Minuten sollen die Beschäftigten z.B. ein Butterbrot, eine Gulaschsuppe oder Wurstsalat essen und noch auf die Toilette gehen. Kritisiert wurde weiter, dass es fast keine Möglichkeit
gibt außerhalb der Pausen auf die Toilette zu gehen.
"Das erinnert an Arbeitsbedingungen in der 3.Welt, wo Beschäftigte einen Toilettenbesuch anmelden müssen oder nichts zu trinken bekommen, damit ein Toilettenbesuch ausgeschlossen ist", so Gabi Weberbauer
Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Bruchsal.
"Es fehlt nur noch die Peitsche", brachte es ein Beschäftigter auf den Punkt. Die Belegschaft forderte menschenwürdige Arbeitsbedingungen ein.
"Schlechtes Betriebsklima kostet auch für ein Unternehmen Millionen. Unmotivierte Belegschaft kann sich eine Firma auf Dauer nicht leisten. Abmahnungen seien aber der falsche Weg, da dies noch zu mehr Unsicherheit bei der Belegschaft führt", so Eberhard Schneider 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal.
Die Forderung von Gabi Weberbauer auf der Betriebsversammlung , die Abmahnungen zurückzunehmen, wurde vom Geschäftsführer kategorisch abgelehnt.
Erst vor kurzem wurde wegen einer geplanten Verlagerung von Arbeitsplätzen der Firma ins Ausland mit der IG Metall ein Standortsicherungstarifvertrag vereinbart.
Es wurde ein Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen bis 2010 vereinbart. Da nach dem Standortsicherungstarifvertrag keine betriebsbedingten Kündigungen möglich sind, wird der Eindruck erweckt das Unternehmen versuche
Beschäftigte über andere Gründe z.B. Abmahnungen loszuwerden. "Das war nicht Zielsetzung des abgeschlossenen Standortsicherungstarifvertrages", so Eberhard Schneider 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal.
Letzte Änderung: 21.11.2007