Dax-Konzerne
Erneut hält Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann den Spitzenplatz der Dax-Manager. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger übt indes scharfe Kritik an den Gehaltssteigerungen.
Deutsche Bank-Chef Joseph Ackermann setzt sich wieder an die Spitze bei den Managergehältern der Dax-Konzerne
Die sprudelnden Gewinne der Dax-Unternehmen haben 2006 die Bezüge der deutschen Top-Manager so stark in die Höhe getrieben wie seit Jahren nicht. Die Gehälter der Vorstandschefs der 30 größten deutschen
Unternehmen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um fast 19 Prozent auf durchschnittlich 4,6 Millionen Euro, wie die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) mitteilte. Damit kletterte das Durchschnittsgehalt der Top-Manager zwischen 2003
und 2006 um mehr als die Hälfte. Weiterführende links
Bilderstrecke: Was die Top-Manager verdienen Bilderstrecke: Frankfurt Inside - Wo die Mächtigen arbeiten Alle Dax-Vorstände zusammen verdienten 2006 rund 560 Millionen Euro, 16,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Das
durchschnittliche Gehalt eines "einfachen" Vorstandes belief sich im vergangenen Jahr auf 2,5 Millionen Euro und lag damit um gut 16 Prozent über dem Vorjahr. Bei einer allgemeinen Gehaltssteigerungsrate von 1,5 bis 3,0 Prozent sei
die massive Erhöhung der Vorstandsbezüge "nicht gerechtfertigt", kritisierte der SdK-Vorsitzende Klaus Schneider. Die Aufsichtsräte sollten dieser Entwicklung Einhalt gebieten. Allerdings genehmigten diese sich 2006 selbst
einen Zuschlag von 16 Prozent auf 59 Millionen Euro. Laut SdK-Vergütungsstatistik war Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann erneut der Spitzenverdiener: Er bekam 2006 den Berechnungen zufolge 13,2 Millionen Euro. Dicht dahinter folgt
der RWE-Vorstandsvorsitzende Harry Roels mit rund 12,3 Millionen Euro. Auf Platz drei kam SAP-Chef Henning Kagermann mit 9 Millionen Euro. Vergleichsweise bescheiden werden die Vorstandsvorsitzenden von Lufthansa und Postbank, Wolfgang
Mayrhuber und Wulf von Schimmelmann, bezahlt. Sie gingen 2006 mit etwas mehr als 2 Millionen Euro nach Hause. Am wenigsten bekam TUI-Chef Michael Frenzel mit 1,7 Millionen Euro. Schlagworte
Gehälter Dax-Konzerne Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger Josef Ackermann "Wir wollen keine Sozialisierung der Vorstandsvergütungen", stellte Schneider klar. Auf Dauer könne aber ein Unternehmen solche
Gehaltssteigerungen des Topmanagements nicht verkraften, zumal diese für Unfrieden in der Belegschaft sorgen könnten. "Das kann nicht so weitergehen", verlangte der SdK-Vorsitzende. Möglicherweise habe die
individualisierte Offenlegung der Vorstandsgehälter, die 2006 erstmals in den Konzernabschlüssen verlangt wurde, den extremen Anstieg befördert. Allerdings spiegelten die ausgewiesenen Beträge bei weitem nicht den
Gesamtumfang der Vergütung wider, da etwa Pensionszusagen oder Zuflüsse aus Aktienoptionen nicht aufgeführt würden
Aus der Welt vom 27. Juli 2007
Letzte Änderung: 21.11.2007