Zeitarbeit

17.10.2007 Zeitarbeit verhindern - begrenzen - gestalten Unter dieser Überschrift startet die IG Metall eine bundesweite Kampagne.

Den Auftakt hier in der Region bildet eine Betriebsrätebefragung durch das Institut für Medienforschung und Urbanistik (IMU) im Auftrag der IG Metall-Verwaltungsstellen Bruchsal Gaggenau, Karlsruhe, l und Pforzheim, um zunächst zu recherchieren, welche Firmen Zeitarbeitskräfte beschäftigen und zu welchen Bedingungen.

In den letzten Jahren ist die Zahl der Leiharbeitnehmer sprunghaft angestiegen. Vom allerorten gepriesenen Aufschwung profitieren besonders die Zeitarbeitsfirmen. Bis Juni 2007 hat diese Branche im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Wachstum von 30,4 Prozent erzielt. Für die dort Beschäftigten, die an Betriebe der Metall- und Elektroindustrie verliehen werden, bedeutet das im Durchschnitt einen Entgeltabstand von 30 bis 40 Prozent.
Alleine bei SEW Eurodrive in Bruchsal und Graben sind 447 Leiharbeitnehmer beschäftigt. Bei Terex Fuchs in Mingolsheim liegt der Leiharbeitnehmeranteil bei über 20 Prozent.

"Für die Betroffenen heißt Zeitarbeit oft, unter miesen Bedingungen bei schlechter Bezahlung arbeiten zu müssen. Dazu kommen noch die ständige Unsicherheit bei den Beschäftigten wie es mit dem Job weitergeht, erhöhte Gefahr von Arbeitsunfällen usw," so Eberhard Schneider. 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal.

"Für uns als Gewerkschaften bedeutet die explosionsartige Zunahme von Leiharbeit aber auch, dass Belegschaften gespalten, unsere Durchsetzungskraft geschwächt wird und wir damit auch weniger Macht haben, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern," sagte Eberhard Schneider weiter. Sobald die Ergebnisse der Betriebsrätebefragung vorliegen, wird die IG Metall den regionalen Arbeitsmarkt kritisch unter die Lupe nehmen.

"Wir werden genau hinschauen und auch veröffentlichen, wer zu den anständigen Zeitarbeitsfirmen gehört und wer zu den ‚anderen’" kündigte Schneider an.

Letzte Änderung: 21.11.2007