Tag gegen Rassismus

16.03.2008 IG Metall Bruchsal am 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus zu Jugendkriminalität und Fremdenfeindlichkeit

Der Arbeitskreis Migration der IG Metall Bruchsal betrachtet die Debatte um ausländische Jugendliche, Gewalt und ein schärferes Strafrecht für Jugendliche mit Sorge.
"Jugendkriminalität muss vorrangig durch gute Bildung, genügend Ausbildungsplätze und berufliche Perspektiven verhindert werden. Die Debatten um ein schärferes Jugendstrafrecht lenken von den tatsächlichen Problemen ausländischer Jugendlicher ab", sagte der für Migration zuständige erste Bevollmächtigte der IG Metall Bruchsal, Eberhard Schneider.
Schneider kritisierte, dass in der Diskussion über Gewaltkriminalität ausländischer Jugendlicher zu wenig über Ansätze zur Vorbeugung gesprochen werde. Die zentrale Frage für Jugendliche mit Migrationshintergrund bleibe nach wie vor der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe liege deutlich über dem Durchschnitt. "Junge Migrantinnen und Migranten brauchen berufliche Perspektiven. Diesem Problem müssen sich alle in der Politik stärker annehmen, anstatt, wie in den letzten Wochen von einigen versucht, ausländische Jugendliche pauschal in die gewalttätige Ecke zu stellen", betonte Schneider.
In diesem Zusammenhang will der Arbeitskreis Migration der IG Metall Bruchsal auch an den Internationalen Tag gegen Rassismus erinnern.
So hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 1966 den 21. März zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung proklamiert. Dieser Tag wurde deshalb ausgewählt, um den Opfern des Massakers in Sharpeville (Südafrika) zu gedenken. Sechs Jahre vorher hatte die Polizei 69 Menschen bei einer friedlichen Demonstration gegen das Apartheidregime erschossen.

"Wir alle sind froh darüber, dass die Apartheid der Vergangenheit angehört. Aber es gibt Formen der Intoleranz, die nicht so offensichtlich wie Apartheid - jedoch nicht weniger verhängnisvoll - sind. Wenn weltweit Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Nationalität oder Religion angegriffen werden, ist das kein Randproblem, es betrifft uns alle", so der Sprecher des Arbeitskreis Migration, Mohsen El Matri.

Letzte Änderung: 14.03.2008