Aktionstag bei John Deere

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11.06.2008 Bundesweiter erfolgreicher Aktionstag bei John Deere Bruchsal Produktion stand still

Nach den ergebnislosen Tarifgesprächen über einen neuen Altersteilzeittarifvertrag erhöht die IG Metall Bruchsal den Druck auf die Arbeitgeber.
Nachdem letzter Woche über 2.100 Beschäftigten in den Betrieben Neff; E.G.O. Oberderdingen; E.G.O. Sulzfeld Blanco KT in Sulzfeld sowie Schuler SMG legten heute die Beschäftigten bei John Deere Bruchsal nach einer Kundgebung über 500 Beschäftigten für 2 Stunden die Arbeit nieder. Die Produktion stand komplett still.
Soll es nach dem Willen der Arbeitgeber gehen, so der Betriebsratsvorsitzender Gunter Bleier von John Deere sollten nur noch ältere Beschäftigte, die sich kaputt geschuftet haben und als Bremsklotz für Produktivität und Rendite angesehen würden, vorzeitig ausscheiden können. Nach dem Modell der IG Metall diene Altersteilzeit auch als Beschäftigungsbrücke zwischen älteren und jüngeren Arbeitnehmern, die auf die freiwerdenden Arbeitsplätze nachrückten und so eine Chance auf einen Einstieg ins Erwerbsleben erhielten. Anders als durch betrieblichen Druck seien die Arbeitgeber offenbar aber nicht zu einem akzeptablen Ergebnis zu bewegen.
Unabdingbar sei ein genau geregelter Rechtsanspruch. "Wer aus welchen Gründen auch immer früher aus dem Arbeitsleben ausscheiden muss oder will, darüber hat nicht der Arbeitgeber zu bestimmen", stellte Bleier klar. Unter den Beschäftigten gebe es eine hohe Motivation, für die Weiterentwicklung der Altersteilzeit einzustehen. Kürzere Taktzeiten in der Montage, immer schnellere Abfolge von Projekten in der Entwicklung und Personal-Ausdünnung auf allen Ebenen führten zu vielfältigen gesundheitlichen Belastungen und trügen dazu bei, dass viele die vom Bundestag beschlossene Rente mit 67 gar nicht erreichen können, so Wolfgang Drachenberg IG Metall Vertrauenskörperleiter bei John Deere.
Den Vorschlag von Südwestmetall wies der 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal Eberhard Schneider zurück und bezeichnete ihn als "vollkommen inakzeptabel". Nach Willen der Arbeitgeber sollen künftig nur noch Beschäftigte in Altersteilzeit gehen können, die bei einer Betriebszugehörigkeit von mindestens 20 Jahren während der letzten 15 Jahre mindestens 12 Jahre davon in Drei-Schicht-Arbeit oder in Dauernachtschicht gearbeitet haben. Zusätzlich sollen Beschäftige Altersteilzeit künftig nur nutzen können, wenn sie einen Eigenbeitrag leisten. Schneider: "Somit hätte kaum noch ein Beschäftigter Anspruch auf Altersteilzeit, für Angestellte, Ingenieure und andere Beschäftigtengruppen gäbe es faktisch keine Möglichkeit des früheren Ausstiegs über Altersteilzeit mehr".
Die IG Metall Bruchsal kündigte weitere Warnstreiks an.
(Bilder siehe Datei-Anhang)

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Letzte Änderung: 12.06.2008