Tarifrunde 2008
Die IG Metall Bruchsal führte in dieser Woche zwei Regionalkonferenzen in Flehingen und Büchenau zur anstehenden Tarifrunde 2008 durch. "Alleine die Tatsache, dass sich so viele Teilnehmer aus 21 Betrieben an den
Regionalkonferenzen beteiligt haben, drückt die Erwartungshaltung unserer Mitglieder in den Betrieben aus", so der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bruchsal, Eberhard Schneider.
"Die Inflation frisst sich durch die Geldbeutel der Beschäftigten. Die Lebenshaltungskosten explodieren geradezu. Das kann kein Mensch, der mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität steht, bestreiten. Diese Löcher
müssen wir stopfen. Das zu tun ist vor allem auch eine Frage der Gerechtigkeit. Deshalb ist die Forderung in der Größenordnung von 8% auch gerechtfertigt", so der Bevollmächtigte.
Schneider wies in seinen Ausführungen der Forderung auf die immer weiter aufgehende Schere zwischen Unternehmensgewinnen und den Einkommen der Beschäftigten hin. Allein 2007 hätten sich die Gewinnzuwächse der Branche auf 11 Milliarden Euro summiert. Dagegen seien die Lohn- und Gehaltskosten aller Beschäftigten aber nur um 7 Milliarden gewachsen. Dabei sind die Mehrkosten für neu entstandene Arbeitsplätze bereits eingerechnet. Das Ungleichgewicht zwischen Unternehmern und Arbeitnehmern hat sich weiter vergrößert. Diese Verteilungsschieflage zwischen Gewinnen und Löhnen muss korrigiert werden so die Forderung der Teilnehmer an den Regionalkonferenzen.
Die Metall- und Elektroindustrie fährt das beste Ergebnis seit 40 Jahren ein. Die Betriebe sind ausgelastet wie zuletzt 1970. Dieses sensationelle Ergebnis haben die Metallerinnen und Metaller erwirtschaftet und jetzt wollen jetzt auch daran teilhaben.
Die Kampfkraft der Gewerkschaft ist seit Anfang des Jahres in Bruchsal gestiegen. "Wir haben 100 neue Mitglieder alleine im Oktober aufgenommen", sagte Schneider. "Die Arbeitgeber sind nicht zuletzt deshalb in den Tarifverhandlungen gut beraten, auf die Forderungen der Gewerkschaft einzugehen. Sonst sind wir auch in der Lage, eine heftige Auseinandersetzung zu führen," so Schneider.
Letzte Änderung: 22.10.2008