Erfolgreicher Warnstreikauftakt
Zum Auftakt der Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie in Bruchsal sind über 400 Beschäftigte bei Blanco in Bruchsal und MWK in Maulbronn den Aufrufen der IG Metall gefolgt und haben am Montag die Arbeitszeit in allen Schichten 2 Stunden früher beendet.
IG Metall Bevollmächtigter Eberhard Schneider gab den Arbeitgebern die Schuld an den Warnstreiks. "Wir wären zu einer Lösung am Verhandlungstisch innerhalb der Friedenspflicht in der Lage gewesen. Aber mit ihrer
Verzögerungstaktik und mit dem nun vorgelegten Angebot haben die Arbeitgeber dies verhindert. Jetzt geben die Beschäftigten in den Betrieben die einzig richtige Antwort darauf", sagte er dazu heute in Bruchsal.
Er bezeichnete das am Donnerstag in Fellbach von Südwestmetall unterbreitete Angebot als "Skandal", da es weder die Preissteigerungen ausgleiche noch den Beschäftigten die Anerkennung gebe, die längst überfällig
sei.
"Wer so ein Angebot auf den Tisch legt, der verweigert seinen Mitarbeitern die angemessene Anerkennung für die Leistungen, die den Erfolg der Unternehmen überhaupt erst möglich gemacht haben." Für das
außerordentliche Engagement der Beschäftigten, die massenhaft geleisteten Überstunden und Sonderschichten, wolle man jetzt die Mitarbeiter mit Reallohnverlusten bestrafen.
Heftige Kritik übte Michael Oechsner, Betriebsratsvorsitzender bei Blanco, am Lohnangebot der Arbeitgeber. "Das ist eine Zumutung. Ja, geradezu eine Beleidigung für jeden Einzelnen, der nicht weiß, woher er das Geld
für die gestiegenen Kosten für Heizung, Miete oder Lebensmittel nehmen soll." "Angesichts der anhaltenden Inflation würde eine Erhöhung der Entgelte von 2,1 Prozent zu Reallohnverlusten führen und das können
wir nicht hinnehmen", so Sasa Todorovic, Betriebsratsvorsitzender bei MWK.
Die IG Metall Bruchsal kündigt in dieser Woche weitere Warnstreiks an.
Letzte Änderung: 03.11.2008