"Keine Entlassungen in 2009"

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30.12.2008 IG Metall schlägt Programm zur Stabilisierung von Konjunktur und Beschäftigung vor

Angesichts der drohenden wirtschaftlichen Krise im kommenden Jahr hat die IG Metall am Donnerstag ein 7-Punkte-Programm zur Sicherung von Arbeitsplätzen, der kurzfristigen Stabilisierung der Konjunktur sowie für langfristige Zukunftsinvestitionen vorgelegt. "Wir müssen schnell, gezielt und mutig gegen die Krise ansteuern", sagte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, in Frankfurt bei der Vorstellung des Programms. Die Politik müsse dokumentieren, dass sie verantwortlich handele und nicht unverantwortlich abwarte. "Unser aller Ziel muss es sein: In 2009 darf es keine Entlassungen geben", betonte Huber. "Niemand darf sich verstecken, es ist möglich dieses Ziel zu erreichen." Er forderte die Arbeitgeber auf, die Instrumente der Arbeitsmarktpolitik und der Tarifverträge anzuwenden, um betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen.

Kurzarbeit für Leiharbeiter
Als zweiten Punkt schlägt die IG Metall vor, die Leiharbeiter besonders zu schützen und beispielsweise Kurzarbeit auch in dieser Branche zuzulassen. "Die Blase der Leiharbeit ist geplatzt. Die Politik ist verpflichtet, die Bildung einer industriellen Reservearmee nicht mehr aktiv zu unterstützen", sagte der Zweite Vorsitzende der Gewerkschaft, Detlef Wetzel. "Wären die Arbeitsplätze auch arbeitsrechtlich dort angesiedelt worden, wo sie entstanden sind, nämlich in den produzierenden Unternehmen und nicht in der Leihfirma, dann würden auch für diese Arbeitnehmer andere Schutzmechanismen gelten.

Leiharbeitnehmer in der Krise schützen
Leiharbeitnehmer dürfen nicht zu den großen Verlierern der aktuellen Krise werden. Leiharbeit wurde in den letzten Jahren massiv zu Lohndumping und Spaltung von Belegschaften missbraucht. Zeitarbeitsfirmen haben in den letzten Jahren mit der Leiharbeit enorm hohe Gewinne eingefahren. Jetzt müssen diese Firmen dieses Geld einsetzen, um ihre Beschäftigten zu halten. Die Zeitarbeit muss sich auch in der Krise ihrer selbstbeschworenen beschäftigungspolitischen Verantwortung stellen.
Die IG Metall fordert von der Bundesregierung:

Das sog. Synchronisationsverbot wieder einzuführen. Die heute zulässige Koppelung von Verleih- und Beschäftigungszeit macht Leiharbeiter zu den Verlierern der Krise.
Die Regelungen über die Kurzarbeit auf die Zeitarbeiter anzuwenden.
Den Tarifvorbehalt zu streichen und Abweichungen vom Grundsatz equal pay maximal für eine Einarbeitungszeit zuzulassen.
Die Mitbestimmung der Betriebsräte über die Zahl der Leiharbeitsverhältnisse im Betrieb gesetzlich zu verankern.

Letzte Änderung: 17.12.2008