Betriebsversammlung bei Siemens

Vorschaubild

12.02.2009 Der Kampf um den Erhalt der 178 Arbeitsplätze hat begonnen

"Wir gehen davon aus, dass die erforderliche Information an die Beschäftigten im Zusammenhang mit der Ausgliederung in die neue GmbH nicht ordnungsgemäß stattgefunden hat," so Daniel Unser, Betriebsratsvorsitzender bei SEAS, "deshalb werden die Beschäftigten von SEAS diesem Betriebsübergang widersprechen."
Auf der Betriebsversammlung am 12. Februar 2009 wurden die Beschäftigten vom Betriebsrat und der IG Metall Bruchsal aufgefordert, einen Widerspruch zur Ausgliederung zum 1. Januar 2009 von Siemens AG Bruchsal zur SEAS zu unterschreiben.
Dies bedeutet, dass die Arbeitsverträge rechtlich bei der Siemens AG bleiben.
Die Siemens AG hat mittlerweile eine Nachunterrichtung zum Übergang des Beschäftigungsverhältnisses an die Beschäftigten verschickt. Die Widerspruchsmöglichkeit wird somit auch von der Siemens AG gesehen. Dies ist wohl vor allem dem Druck aus der Öffentlichkeit geschuldet und als Anerkennung einer fehlerhaften Unterrichtung der Beschäftigten von Seiten Siemens im November 2008 zu sehen.
Bereits am 30. Januar wurde den Beschäftigten von SEAS in einer Mitarbeiterversammlung durch die zuständige Geschäftleitung die beabsichtigte Schließung des letzten verbliebenen Siemens Standortes in Bruchsal mitgeteilt.
"Die IG Metall Bruchsal wird um jeden Arbeitsplatz mit allen dafür zur Verfügung stehenden Mitteln kämpfen - dazu benötigen wir die Unterstützung von den SEAS-Beschäftigten und die Solidarität der umliegenden Betriebe," so Heiko Maßfeller, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall in Bruchsal.
Die Schließungsabsicht von Siemens Bruchsal hat unterdessen in der Bevölkerung großes Unverständnis ausgelöst. So sind mehrere Solidaritätsschreiben der Betriebsräte und Vertrauensleute von John Deere Bruchsal, Blanco in Sulzfeld ,E.G.O Oberderdingen, Neff in Bretten, Nokia Siemens Networks in Bruchsal, dem Seniorenarbeitskreis der IG Metall Bruchsal, dem DGB Ortskartell Bruchsal/Bretten, der NGG, der SPD Gemeindefraktion, der katholischen Arbeitnehmerseelsorge, der katholischen Arbeitnehmerbewegung KAB und der evangelischen Dekane Karlsruhe Land beim Betriebsrat eingegangen.

Alle Solidaritätsschreiben sind im Internet www.bruchsal.igm.de nachzulesen

"Unser gemeinsames Ziel ist es, die bestehenden Arbeitsplätze in Bruchsal zu erhalten und die Geschäftsführung bei SEAS davor zu bewahren, einen weiteren Fehler in der Unternehmenspolitik zu machen," erklärte Eberhard Schneider, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal.

Letzte Änderung: 12.02.2009