DGB sieht Alarmzeichen am Arbeitsmarkt:

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02.07.2009 Baden-Württemberg das einzige Bundesland mit mehr Arbeitslosen im Juni Jugendarbeitslosigkeit um 74 Prozent über Vorjahreswert

Der DGB sieht durch die Arbeitsmarktzahlen für Juni seine Befürchtungen bestätigt, dass die Krise in Baden-Württemberg auf dem Arbeitsmarkt besonders durchschlägt. Die stellvertretende DGB-Landesvorsitzende Marion v. Wartenberg forderte Politik und Wirtschaft auf, energisch gegenzusteuern.

Erstmals seit 16 Jahren habe es im Juni im Land keinen Rückgang gegeben. Baden-Württemberg sei das einzige Bundesland, das für diesen Monat steigende Zahlen melde. Besonders erschreckend sei - trotz eines leichten Rückgangs gegenüber dem Vormonat - die Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit um 30.521, das sind 74 Prozent mehr als vor einem Jahr.

"Jugendliche dürfen nicht die ersten Krisenopfer sein", kritisierte die DGB-Vize. Es sei nicht hinnehmbar, dass das politische Ziel, kein Jugendlicher dürfe länger als 3 Monate arbeitslos sein, nur bei knapp der Hälfte erreicht wurde. Dies sei ein "Armutszeugnis der Arbeitsmarktpolitik", kritisierte die DGB-Vize.

"Junge Fachkräfte müssen gehalten werden, damit ihre Qualifikationen nicht verloren gehen. Das sind wir den Jugendlichen, aber auch dem Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg, schuldig." Kurzarbeit nach der Ausbildung und Weiterqualifizierung müssten intensiv auch für Jugendliche genutzt werden. Dringend notwendig sei der Ausbau Beruflicher Gymnasien. Als eine weitere Option müssten die Hochschulen für Facharbeiter geöffnet werden. Der KMK-Beschluss zur Öffnung der Hochschulen müsse schnell in Landesrecht umgesetzt werden.

Es müsse alles getan werden, um die Zukunftsperspektiven von Jugendlichen zu sichern.

Letzte Änderung: 01.07.2009