Sozialplan bei Siemens Bruchsal

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09.07.2009 Siemens Betriebsschießung in Bruchsal wird durch Sozialplan und Qualifizierung abgefedert.

Für den durch die Schließung bedingten Personalabbau von 178 Arbeitsplätzen im Siemenswerk Bruchsal konnte zwischen dem Betriebsrat, der IG Metall Bruchsal und der Unternehmensleitung ein Interessensausgleich und Sozialplan abgeschlossen werden.

Nachdem der Betriebsrat und die IG Metall den Personalabbau trotz harter Verhandlungen nicht verhindern konnten haben wir, so der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bruchsal Eberhard Schneider, alles daran gesetzt um einen optimalen Sozialplan abzuschließen.
Unser Ziel war, so Eberhard Schneider weiter, nicht nur einfach Abfindungen auszuhandeln sondern Strukturen zu schaffen, die es den Betroffenen ermöglichen, möglichst schnell wieder einen Arbeitsplatz zu bekommen.

Dazu gehört auch die Einrichtung einer betrieblichen Beschäftigungs- und Qualifizierungseinheit. Deren Aufgabe ist es, den Beschäftigten durch eine individuelle Einzelberatung, durch Workshops, durch Qualifizierungsmaßnahmen und durch den Aufbau eines Job Centers die Chance für einen beruflichen Neustart zu geben.
Für uns war wichtig, so der Siemens Betriebsratsvorsitzende Daniel Unser, dass hier auch hochwertige Qualifizierungsmaßnahmen angeboten werden. Dazu gehört die Ausbildung zum Techniker oder Bachelor genauso wie die Qualifizierung zu einem anerkannten IHK Abschluss.

Bis spätestens Ende Juli können sich die vom Arbeitsplatzabbau betroffen Beschäftigten für den Eintritt in die zweijährige Beschäftigungs- und Qualifizierungseinheit entscheiden. Dort werden Sie mit 85 Prozent ihres bisherigen Einkommens entlohnt. Darüber hinaus erhalten die Betroffenen 70 Prozent des regulären Abfindungsbetrages für den Verlust ihres Arbeitsplatzes.

Wer früher aus der Qualifizierungseinheit ausscheidet weil er einen neuen Arbeitsplatz gefunden hat, kann bis zu acht Monatseinkommen als Prämie erhalten.

"Wir sehen darin für viele Beschäftigte die Chance, sich für den hoffentlich bald erholenden Arbeitsmarkt attraktiver zu machen und schnellst möglich in ein neues Beschäftigungsverhältnis zu kommen", so Daniel Unser.

Beschäftigte die sich nicht für diese Möglichkeit entscheiden, werden unter Fortzahlung der Bezüge bis Oktober 2010 von der Arbeit freigestellt und erhalten für den Verlust des Arbeitsplatzes eine Abfindung die über dem sonst bei Siemens üblichem Niveau liegt.

Betriebsrat und IG Metall werten diese Regelungen als gute Chance für die Betroffenen um wieder in den Arbeitsprozess zurück kehren zu können.

Letzte Änderung: 09.07.2009