Jugend
IG Metall fordert "Übernahmezuschuss" für Betriebe
Frankfurt am Main - Die IG Metall hat die Bundesregierung aufgefordert, die Übernahme von Auszubildenden zu fördern. "Die Regierung muss die Betriebe ermuntern, im Frühjahr 2010 ihre Auszubildenden für mindestens ein
Jahr zu übernehmen und darüber Betriebsvereinbarungen abzuschließen", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Regina Görner am Freitag in Frankfurt. Als Anreiz sollte die Bundesregierung die Unternehmen, die Kurzarbeit
durchführen müssen und bis zum Jahresende eine solche Vereinbarung neu abschließen, mit 3.000 Euro für jeden übernommenen Auszubildenden fördern, sagte Görner. Dieser Zuschuss könnte aus den bisher
nicht in Anspruch genommenen Mitteln für den "Ausbildungsbonus" finanziert werden.
Ursprünglich hatte der Gesetzgeber mit dem "Ausbildungsbonus" 100.000 Ausbildungsplätze für unversorgte Jugendliche finanzieren wollen. "Die Mittel wurden bislang jedoch nicht einmal zu einem Drittel abgerufen. Mit dem Übernahmezuschuss könnten mindestens 80.000 junge Menschen eine Perspektive bekommen", sagte Görner. Viel zu wenige hätten heute schon die Zusage, dass sie nach der Prüfung im Frühjahr 2010 übernommen werden. Die Unternehmen zögerten sich festzulegen, weil sie die künftige Auftragslage noch nicht sicher einschätzen könnten. "Doch damit schaden sie sich mittelfristig selbst: Denn der Fachkräftemangel wird kommen", betonte Görner.
Gerade die Auszubildenden in kleinen und mittleren Betrieben müssen sich um ihre Übernahme sorgen. Hier gibt es kaum tarifliche Übernahmevereinbarungen, wie etwa in der Metall- und Elektroindustrie. Dort sind die Unternehmen bereits seit 1997 zu einer mindestens einjährigen Übernahme verpflichtet. Für die Stahlunternehmen wurde die Verpflichtung im April 2009 sogar noch einmal auf 24 Monate verlängert.
Letzte Änderung: 21.09.2009