8.März 2010: Internationaler Frauentag
"Kurs halten! Gleichstellung": So lautet das Motto der Gewerkschaftsfrauen für den 8. März 2010, den Internationalen Frauentag.
Frauen haben viel bewegt- trotz aller Hindernisse und Rückfälle in den letzten 100 Jahren. Sie sind erwerbstätig, wollen ein existenzsicherndes Einkommen, Beruf und Familie.
Bei aller Freude über Erreichtes gibt es keinen Grund sich zurückzulehnen. Denn in Deutschland verdienen Frauen noch immer bis zu 23 Prozent weniger als Männer. Viele von ihnen kämpfen täglich um eine Balance
zwischen Familie und Beruf. Und viele Frauen wollen einen ebenso zügigen beruflichen Aufstieg wie ihre männlichen Kollegen.
Frauen dürfen nicht zu den Hauptleidtragenden der Krise werden. Denn Frauen waren schon die Verliererinnen der sogenannten Reformen der letzten Jahre.
Immer, wenn die Zeiten schlechter und die Jobs knapp werden, werden Frauen als erste vom Arbeitsmarkt verdrängt. Sie werden in prekäre Arbeitsverhältnisse, wie Minijobs, Befristungen, Teilzeit abgeschoben. Weil sie
angeblich nur "Zuverdienerinnen" sind, so Gabi Weberbauer von der IG Metall Bruchsal für Frauenarbeit zuständig. Hierzu paßt auch die geplante Einführung einer "Herdprämie". Dadurch wird für junge
Mütter ein weiterer Anreiz gesetzt, zu Hause zu bleiben, anstatt - nach der Elternzeit - wieder in den Beruf zurückzukehren. Das Betreuungsgeld konterkariert somit die gleichstellungspolitischen, sozialpolitischen und
familienpolitischen Ziele, für die sich die Interessenvertretungen seit vielen Jahren einsetzen.
Frauen lassen sich heute nicht mehr einfach vom Arbeitsmarkt verdrängen, wenn die Arbeitslosigkeit steigt. Wie Männer wollen sie einen Beruf, der ihrer Ausbildung entspricht, ihnen Freude macht, ihnen finanzielle
Unabhängigkeit und Aufstiegschancen ermöglicht.
Es gibt also noch viel zu tun und wir Frauen müssen Kurs halten! Auch und gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise, in der Spielräume enger werden, wollen Frauen gleiche Teilhabe am Arbeitsmarkt.
Für die Gleichberechtigung machen sich die Metallerinnen auch 2010 wieder stark:
Ø Gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit
Ø Einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung und Arbeit
Ø Ein eigenständiges, existenzsicherndes Einkommen
Ø Arbeitszeiten, die sich an den Bedürfnissen der Beschäftigten orientieren
Ø Berufliche Chancengleichheit
Ø Eine eigenständige Absicherung von Frauen in den Sozialsystemen
Ø Ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft
Die Metallerinnen laden alle Frauen ein, aktiv in den Gewerkschaften mitzumischen. Nur starke Arbeitnehmerorganisationen bringen uns auf den Weg zur Gleichberechtigung voran.
Letzte Änderung: 04.03.2010