Leiharbeits-Initiative

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05.05.2010 IG Metall startet Leiharbeits-Initiative "Gleiche Arbeit - Gleiches Geld"

IG Metall startet Leiharbeits-Initiative "Gleiche Arbeit - Gleiches Geld"

Die IG Metall will mit einer gesellschaftlichen Debatte über Begrenzung und Gestaltung von Leiharbeit Veränderungen bei Politik und Wirtschaft erreichen. "Ziel unserer Initiative ist es, weit über unsere gewerkschaftlichen Strukturen hinaus ein Bündnis zu schmieden, das sich für faire Bedingungen in der Leiharbeit einsetzt", sagte der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, am Dienstag in Berlin. "Dass wir uns dabei auf eine breite gesellschaftliche Basis stützen können, belegt eine repräsentative Umfrage durch TNS Infratest Politikforschung", betonte Wetzel.

Danach lehne ein überwältigender Teil der Befragten Leiharbeit ab. 85 Prozent meinen, dass Leiharbeit zu Lohndumping führt, 78 Prozent fürchten, dass durch Leiharbeit reguläre Arbeitsplätze verdrängt werden. Ebenso viele halten Leiharbeit für "eine moderne Form der Ausbeutung". Bemerkenswert sei auch die breite Zustimmung zu dieser Aussage durch Anhänger von CDU/CSU und FDP (68 bzw. 84 Prozent). Eine starke Mehrheit fordere von der Politik gesetzliche Regelungen zur Eindämmung von Leiharbeitsverhältnissen und zudem gleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit. "Vor dieser Mehrheit darf die Bundesregierung nicht weiter die Augen verschließen: Wir brauchen gesetzliche Rahmenbedingungen, die die Menschen in Leiharbeit vor Missbrauch schützt, Leiharbeit zeitlich einschränkt und faire Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung sicherstellt", appellierte Wetzel.

Die politische Kernforderung der Initiative unter der Schirmherrschaft der ehemaligen Arbeitsminister Dr. Norbert Blüm, Dr. Herbert Ehrenberg und Walter Riester ist die sofortige Umsetzung der EU-Richtlinie Leiharbeit in nationales Recht.
"Das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ist gescheitert und verstößt gegen europäisches Recht. Die EU-Richtlinie sieht stattdessen einen deutlich verbesserten Schutz für Leiharbeitnehmer vor. Wir fordern die Bundesregierung deshalb auf, diese unverzüglich in deutsches Recht umzusetzen", sagte Wetzel.

Letzte Änderung: 05.05.2010