Town-Hall-Meeting bei NSN Bruchsal

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22.02.2012 Town-Hall-Meeting in Bruchsal mit Olaf Horsthemke Am vergangenen Freitag besuchte der deutsche Geschäftsführer Olaf Horsthemke den Standort Bruchsal. Dabei kam es zu Protesten.

Town-Hall-Meeting in Bruchsal mit Olaf Horsthemke

Am vergangenen Freitag besuchte der deutsche Geschäftsführer Olaf Horsthemke den Standort Bruchsal. Dabei kam es zu Protesten.

"Wir sind NSN" (...und nicht die paar Dutzend Manager, die NSN abgewirtschaftet haben!)" Das machten die Beschäftigten in Bruchsal deutlich beim Town-Hall-Meeting am vergangenen Freitag, den 17.2.2012. Sie wollten damit dem Arbeitsdirektor zeigen, was sie von den Abbau- und Schließungsplänen halten. Die KollegInnen hatten sich auch mehr Klarheit erhofft, diese Hoffnung wurde nicht erfüllt.
Ca. die Hälfte der Kolleginnen und Kollegen waren anwesend, die Abwesenheit der anderen war halt Fasching und dem späten Termin am Freitagnachmittag (!) geschuldet. Insofern wurde der Termin auch nicht gerade als gut gewählt empfunden.
Mit Transparenten wurde der Arbeitsdirektor erwartet, er hatte es aber wohl vorgezogen, den Hintereingang zu nehmen. Nach seiner kurzen Präsentation (nichts Neues halt) kamen von den Kolleginnen und Kollegen viele kritische Fragen, die er nicht alle beantworten konnte. Insbesondere nicht die Fragen, die sich konkret mit dem Standort Bruchsal beschäftigten. Die Kernfrage für die Bruchsaler ist natürlich, wieso trotz noch laufender Restrukturierung und "Standortentwicklungsvereinabrung" in Bruchsal jetzt noch zusätzlich Arbeitsplätze abgebaut werden sollen.
Der Betriebsrat machte nochmals deutlich, dass die Bruchsaler solidarisch mit den anderen NSN-Standorten sind. Völlig unverständlich ist, wieso in Bruchsal bei dieser finanziellen Lage im Unternehmen seit über einem halben Jahr vermeidbare Mehrkosten in erheblicher Höhe (Unterauslastung, aktuell Kurzarbeit) in Kauf genommen werden. Wer erfüllt hier seine Aufgaben nicht? In Bruchsal soll als einzigem der sogenannten "geschäftstragenden" Standorte ausschließlich Abbau erfolgen. Dies ist nicht akzeptabel. "Wir wollen nicht, dass Arbeit aus anderen Standorten abgezogen wird, aber wir sind zur Zeit der einzige Standort mit Sozialplan, und deswegen erwarten wir, dass man hier nicht noch weiter über den Sozialplan hinaus abbaut", bekräftigte der Betriebsrat. Die Aussage des Arbeitsdirektors, man werde sich an die Vereinbarung halten, brachte da aber auch keine Klarheit.
"Was ist unsere Vereinbarung wert, wenn Arbeit abgezogen wird, keine neue Arbeit kommt, und am Horizont auch nichts zu sehen ist?" war eine der Fragen. Auch die Frage nach den Kriterien für den Abbau konnte nicht zufriedenstellend beantwortet werden.
Die Belegschaft zeigte sich erkennbar unzufrieden mit der Beantwortung von Fragen und hätte erwartet, dass sich neben dem Arbeitsdirektor ein kompetenter Ansprechpartner für den Standort den Fragen gestellt hätte. So war das ziemlich enttäuschend.
Aus: NSN-Dialog

Letzte Änderung: 22.02.2012