Warnstreikswelle rollt jetzt an
IG Metall Bruchsal-Bretten Warnstreikswelle rollt jetzt an
Mit Warnstreiks reagieren die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie auf die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber. Diese hatten zwar in der dritten Verhandlungsrunde für die rund 800.000 Beschäftigten der
baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie am 19. April in Böblingen ein Angebot vorgelegt, das jedoch von den Arbeitnehmern als Provokation empfunden wird. "Darauf gibt es nur eine passende Antwort und die heißt
Warnstreiks", sagte dazu der erste Bevollmächtigte Eberhard Schneider der IG Metall Bruchsal-Bretten. Gleichzeitig kündigte er massive Arbeitsniederlegungen für die kommenden Tage an. Erste Warnstreiks wird es geben bei
der Firma FLUX in Maulbronn; Linhardt in Hambrücken; Neff in Bretten; Terex Deutschland in Bad Schönborn und an allen Standorte der SEW Eurodrive.
Schneider weiter: "Es waren die Arbeitgeber, die ein Angebot vorgelegt haben, das die Gräben vertieft, nicht geglättet hat. Sie haben den Konflikt mit Gegenforderungen unnötig befeuert, statt uns einer Lösung der
Tarifrunde näher zu bringen." Das Angebot habe keine Substanz, biete beim Geld deutlich zu wenig und bei unbefristeter Übernahme und Leiharbeit nichts. Statt dessen haben die Arbeitgeber zusätzliche Forderungen auf den
Tisch gelegt und wollen Arbeitszeiten und befristete Arbeitsverträge ausweiten.
Um den Tarifkonflikt zu lösen, seien Ergebnisse zu allen drei Forderungen der IG Metall zwingend notwendig, betonte Schneider: "Wir fordern 6,5 Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und eine erweiterte
Mitbestimmung bei Leiharbeit. Die geforderte Entgelterhöhung ist bezahlbar, die unbefristete Übernahme längst überfällig und der Einsatz von Leiharbeit darf nicht mehr alleine den Arbeitgebern überlassen
werden."
Zusätzlichen Rückenwind beschert der IG Metall die aktuelle Mitgliederentwicklung. "Das erste Quartal 2012 war das beste erste Quartal in der Geschichte der Verwaltungsstelle", berichtete Schneider. Mit über 240
Neuaufnahmen habe man eine neue Rekordmarke übersprungen. "Das ist ein weiterer Beleg für die Akzeptanz unseres Kurses und unserer Forderungen.
Letzte Änderung: 02.05.2012