Bewegung in der Rentendebatte

DGB: Rente muss zum Leben reichen

26.09.2012 "Der Vorschlag des SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, eine abschlagsfreie Rente nach 45 Versicherungsjahren einzuführen, ist ein wichtiger Schritte in die richtige Richtung"

IG Metall begrüßt Bewegung in der Rentendebatte der SPD

Die IG Metall hat die Bewegung in der Rentendebatte der SPD begrüßt aber weitere Schritte angemahnt. "Der Vorschlag des SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, eine abschlagsfreie Rente nach 45 Versicherungsjahren einzuführen, ist ein wichtiger Schritte in die richtige Richtung" sagte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Montag in Frankfurt. Einem Personenkreis, der früh angefangen habe zu arbeiten, werde so die Möglichkeit gegeben, vorzeitig abschlagsfrei in Rente zu gehen. Dies erfülle eine wichtige Forderung der IG Metall.

Urban betonte jedoch, dass die SPD allein damit noch nicht am Ziel sei. Denn die übergroße Mehrheit könne in der Zukunft eben nicht mit 45 Versicherungsjahren aufwarten, sie werde durch die Anhebung des Rentenalters massiven Kürzungen durch Abschläge ausgesetzt. Als einen Grund nannte Urban die zunehmend prekären Beschäftigungsverhältnisse, die brüchige Erwerbsbiografien nach sich zögen. Darum sei die Rente mit 67 generell nicht akzeptabel. "Hier muss die SPD nach wie vor deutlich nachbessern", sagte Urban.

Urban kritisierte zudem, dass der Vorschlag auch dadurch entwertet würde, dass die SPD gleichzeitig an der Senkung des Rentenniveaus festhalte. "Was nützt den Betroffenen eine abschlagsfreie Rente, wenn diese wegen der Senkung des gesamten Rentenniveaus so niedrig ausfällt, dass ein auskömmliches Leben im Alter nicht möglich ist."

Letzte Änderung: 26.09.2012