Anhebung der Minijob-Grenze

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27.09.2012 Die IG Metall hat den von der CDU/CSU formulierten Gesetzesentwurf zur Anhebung der Minijob-Grenze von 400 auf 450 Euro kritisiert und auf die besondere Betroffenheit von Frauen hingewiesen.

IG Metall kritisiert Gesetzentwurf der CDU/CSU zur Anhebung der Minijob-Grenze

Frankfurt/Main. Die IG Metall hat den von der CDU/CSU formulierten Gesetzesentwurf zur Anhebung der Minijob-Grenze von 400 auf 450 Euro kritisiert und auf die besondere Betroffenheit von Frauen hingewiesen. "Wir brauchen einen flächendeckenden Mindestlohn, wo es keine Tarifverträge gibt und wir brauchen bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten, damit vor allem Frauen weniger in Minijobs gedrängt werden", sagte Christiane Benner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Donnerstag in Frankfurt. Mit der Anhebung der Minijob-Grenze würde stattdessen der Niedriglohnsektor ausgeweitet und Altersarmut zementiert.

Ein Drittel der geringfügig Beschäftigten arbeiteten für unter fünf, fast 60 Prozent für weniger als sieben Euro die Stunde. Im Schnitt würden damit nicht einmal 400, sondern nur 260 Euro verdient. "Die Anhebung der Minijob-Grenze wird nicht zu höheren Einkommen führen. Eine solche Irreführung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer macht fassungslos", betonte Benner.

Zusätzlich werde die Altersarmut von Frauen trotz der geplanten Abgabe zur Rentenversicherung verschärft. Derzeit erhielten Frauen in Deutschland Niedrigrenten von durchschnittlich 529 Euro, selbst langjährig Versicherte kämen nur auf 600 Euro. Wer etwa 45 Jahre auf 400-Euro-Basis arbeite, erhalte später gerade einmal knapp 140 Euro im Monat. "In der Politik hält sich noch immer das Bild der abgesicherten Ehefrau mit gut verdienendem Ehemann. Das geht an der Realität völlig vorbei", kritisierte Benner.

Letzte Änderung: 27.09.2012