Betriebs-Kitas

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26.10.2012 Die rund 30 Unternehmensvertreter, die der Einladung gefolgt waren, nutzten bereits die Pause, um mit potentiellen Netzwerkpartnern ins Gespräch zu kommen.

Netzwerke für Betriebs-Kitas
Großes Interesse bei Veranstaltung für Betriebe und Behörden

Bruchsal (pa.). Im Landkreis Karlsruhe gibt es 247 Kitas. Lediglich drei davon sind in betrieblicher Hand. Die 1.965 Betreuungsplätze für unter Dreijährige sind zudem fast vollständig belegt. Die Konsequenz: Ein Engpass ist absehbar und durch einen wachsenden Fachkräftemangel müssen auch Familien angeworben werden. Diese Fakten haben das Lokale Bündnis für Familie der Stadt Bruchsal dazu veranlasst, in einer Informationsveranstaltung für das Thema Betriebliche Kinderbetreuung zu werben. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", erklärte Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick und setzt auf Netzwerke, die gemeinsam das Problem der fehlenden KiTa-Plätze in Angriff nehmen.
Für Stefan Huber, Leiter der Regionalen Wirtschaftsförderung Bruchsal, der die oben genannten Zahlen recherchiert hatte, ist Wirtschaftsförderung heute mehr als nur Firmenansiedlung. "Es geht uns vor allem darum, ein familienfreundliches Umfeld zu schaffen. Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist der Schlüssel zum Gewinn qualifizierter Arbeitskräfte", erklärte er. "Vereinbarkeit darf keine Privatsache mehr sein, sondern muss zur Chefsache gemacht werden."

Ideelle und finanzielle Unterstützung finden interessierte Betriebe sowohl bei der Stadt und beim Land, wie Doris Pfeff vom Amt für Familie und Soziales der Stadt Bruchsal ausführte. Logistische Hilfe bieten die zahlreichen Träger, von denen die einige Bruchsaler Anbieter ihre unterschiedlichen Dienstleistungen präsentierten. Denn nicht alle Unternehmen schaffen es, eine Betriebs-Kita in Eigenregie auf die Beine zu stellen, wie die Karlsruher ISB AG, die als Best Practice Beispiel von ihren Erfahrungen berichtete. Angefangen hatte alles mit drei Kindern und einer Erzieherin in einem Büroraum. Silvia Daum, die heute noch die inzwischen auf zehn Kinder und vier Räume gewachsene Krabbelstube der ISB AG in Durlach leitet, war von Anfang an dabei. "Betreuungsplätze für die unter Dreijährigen waren zu der Zeit noch spärlicher gesät als heute", erzählt Silvia Daum. Vor einigen Jahren wurden im Nachbargebäude eigene Räumlichkeiten eingerichtet. Vorstand Ralf Schneider hat die Entscheidung für die betriebseigene KITA keinen Moment lang bereut. "Durch die Krabbelstube konnten unsere hochqualifizierten Mitarbeiter so schnell nach der Geburt der Kinder wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren, dass uns die teure Einarbeitung von Vertretungen erspart blieb. Und die Mütter genießen es, ihre Kinder in der Nähe zu wissen", berichtet Tom Bischoff, langjähriger Mitarbeiter der ISB und Vater von drei Kindern.
Die rund 30 Unternehmensvertreter, die der Einladung gefolgt waren, nutzten bereits die Pause, um mit potentiellen Netzwerkpartnern ins Gespräch zu kommen. Denn eine Betriebs-Kita kann schließlich auch von mehreren Betrieben gemeinsam gegründet werden.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Arbeitskreis Vereinbarkeit Familie und Beruf, dem auch die IHK angehört, unter der Leitung der Geschäftsführerin des Bündnisses für Familie, Inge Ganter.

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Teilnehmer

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Letzte Änderung: 26.10.2012