Betriebsrat der E.G.O.

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08.10.2013 Verantwortung und Motivation fördern und freies kreatives Denken der Beschäftigten stärken. Dafür wurde das Gremium für den Sonderpreis "Innovative Betriebsratsarbeit" nominiert.

Betriebsrat der E.G.O. Elektro-Gerätebau.
Durch InnoSkills zur Beteiligungsorientierten Innovationskultur
Zunehmender Kostendruck und Effizienzsteigerung tragen in vielen Unternehmen dazu bei, dass sich Beschäftigte in ihrer Arbeitsweise eingeengt fühlen. Seit 2011 beschäftigt den E.G.O.-Betriebsrat die Frage: Wie lässt sich mit den Beschäftigten eine erfolgreiche Perspektive für Unternehmen und Mitarbeiter entwickeln? Das Ziel des Betriebsrats: Verantwortung und Motivation fördern und freies kreatives Denken der Beschäftigten stärken. Dafür wurde das Gremium für den Sonderpreis "Innovative Betriebsratsarbeit" nominiert.

Innovationsfreundliche Arbeitsbedingungen, Verbesserung der Transparenz von Unternehmens- und Entwicklungsstrategie, offener Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Unternehmensbereichen, verbesserte Kommunikation der Marktbedürfnisse sowie Implementierung einer angemessenen Arbeitsbelastung bzw. deren Reduzierung sollen die Verantwortungsbereitschaft und Motivation fördern und freies kreatives Denken stärken. Der Betriebsrat der E.G.O. Elektro-Gerätebau GmbH beschäftigte sich daher seit Ende 2011 mit der Frage: Wie lässt sich unter Einbeziehung aller Beschäftigten eine erfolgreiche Zukunftsperspektive für das Unternehmen und die Mitarbeiter entwickeln?

Qualitative Erhebung
Der Betriebsrat entwickelte mithilfe des Instituts für Medienforschung und Urbanistik (IMU), Stuttgart, einen Fragebogen für die 280 Beschäftigten aus dem Bereich "Innovation, Research and Development", kurz IR&D. Unter anderem wollte der Betriebsrat wissen, wie man die persönlichen Arbeitsbedingungen und Innovationsmöglichkeiten einschätzte. "Darum stellten wir offene Fragen, um allen die Gelegenheit zu bieten, individuell zu antworten.", sagt Marcus Kornherr vom Betriebsrat. Mehr als 65 Prozent der Befragten beteiligten sich. Für den Betriebsrat war klar: Die Beschäftigten wollen sich einbringen und sind an einem konstruktiven Verbesserungsprozess interessiert.
Die Ergebnisse wurden in einem Endbericht dargestellt und zu sechs Thesen zusammengefasst, allen Beschäftigten aus dem Bereich IR&D vorgestellt, von diesen geprüft, erörtert und Einzelmaßnahmen definiert. Dabei wurde das Projekt InnoSkills in das Firmenprojekt Taurus überführt. Der Betriebsrat ist im Lenkungskreis, in der Projektleitung sowie auf der Arbeitsebene in den Teilprojekten vertreten.

Prima Klima
Anhand von Statusmeetings und monatlichen Onlineumfragen wird der Fortschritt des Projekts und die Qualitätssicherung gemessen. In Workshops, Newslettern und Visualisierungstafeln werden die Mitarbeiter außerdem ständig informiert. "So haben die Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, Feedback zu geben und sich in den Prozess einzubringen", sagt Kornherr. Erste Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. Etwa, dass Führungskräfte jetzt in Kommunikation, Konfliktmanagement und Motivation der Mitarbeiter geschult.

Das Projekt hat einen kontinuierlichen Veränderungsprozess in Gang gesetzt. Es wird ein innovationsfreundliches Umfeld geschaffen, in dem die Mitarbeiter einen größeren Gestaltungsspielraum nutzen können und aktiv in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Durch den Ausbau der Kommunikation hat sich nicht nur das Betriebsklima verbessert. Auch die Motivation der Belegschaft ist gestiegen. Sie wissen, dass ihre Ideen und Vorschläge willkommen sind und ernstgenommen werden und die Beteiligten die Chance haben, betriebliche Prozesse mitzugestalten.

Der Betriebsrat agiert nun weniger als Stellvertreter, sondern handelt pro aktiv, indem er die Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse mit einbezieht und in allen Ebenen des Projektes mitarbeitet. "Mit dem Projekt ist die Akzeptanz des Betriebsrates im Bereich Entwicklung deutlich gestiegen", freut sich Marcus Kornherr.

Letzte Änderung: 08.10.2013