Metaller sind solidarisch

17.09.1999 Geldsammlungen in Betrieben der Region für Erdbebenopfer in der Türkei

In fast allen größeren Metall- und Elektro-Unternehmen im Raum Bruchsal, Bretten und Maulbronn wird derzeit Geld für die Erdbebenopfer in der Türkei gesammelt, zum Beispiel bei EGO in Oberderdingen.

Auch einige Geschäftsleitungen haben sich bereit erklärt, die Aktion zu unterstützen. Im Bereich der IG Metall Bruchsal arbeiten rund 2.500 Türken.

"Glücklicherweise gibt es keine Todesfälle bei unseren türkischen Kollegen", berichtet Bernd Diefenbacher, Betriebsrat und IGM-Vertrauensmann bei EGO in Oberderdingen, wo die Türken mit rund 350 Beschäftigten die größte Ausländergruppe stellen. "Wir freuen uns sehr über die Helfer und die Spenden aus Deutschland", sagt IGM-Vertrauensmann Niyazi Durmusoglu, der sich während seines Urlaubs selbst in der Nähe des Erdbebens aufhielt. In seiner Familie gibt es keine Opfer; aber bei Verwandten wurde die Wohnung zerstört.

Sen Belgin, sie lebt seit 1969 in Deutschland, war im Zentrum des Erdbebengebiets im Haus der Familie in der Nähe von Jolava. "Ich bin nicht ängstlich", sagt die E.G.O.-Arbeiterin, "aber diesen Schock werde ich nie vergessen". Das Haus blieb stehen. "Alle haben überlebt", sagt Sen Belgin, "doch wir haben Freunde und Nachbarn verloren; auch der Vater meines Onkels ist in den Trümmern gestorben."

Die Menschen im Erdbebengebiet brauchen Hilfe, berichten alle, die dort waren. "Denn der Winter kommt", sagt Sen Belgin, "und es fehlen Zelte. Decken, Toiletten, Duschen oder Hygiene-Artikel.

Hier das IG Metall-Spendenkonto (in Zusammenarbeit mit der Arbeiterwohlfahrt): BfG Frankfurt, Nr. 1 000 212 120; BLZ 500 101 11, Stichwort: "Erdbebenopfer Türkei".

Letzte Änderung: 21.11.2007