Delegiertenversammlung Bruchsal gegen die Rentenreformpläne

07.07.2000 IG Metall startet Informationskampagne gegen die Rentenreformpläne der Bundesregierung!

Die IG Metall Bruchsal macht mit einer betrieblichen Informationskampagne Front gegen die Rentenreformpläne der Bundesregierung.

Die Delegiertenversammlung, das höchste Gremium der IG Metall Bruchsal, sprach sich am Donnerstag für eine breite Informations- und Aufklärungsaktion in den Betrieben der Metall und Elektroindustrie, der Holz- und Kunststoffindustrie, sowie der Textil- und Bekleidungsindustrie aus.

Die Kritik der Delegierten richtete sich insbesondere gegen die von der Bundesregierung geplante Absenkung des Rentenniveaus.

Nach Berechnung des Verbandes der Rentenversicherer sinkt das Rentenniveau nicht nur auf 64 Prozent, sondern bis 2030 auf 61 Prozent des Durchschnittseinkommen ab. "Damit rutscht die Rente fast auf Sozialhilfeniveau ab", sagte der 2. Bevollmächtigter Eberhard Schneider. Die IG Metall kritisierte außerdem, dass die ArbeitnehmerInnen, die von der Bundesregierung geplante Zusatzversorgung künftig allein finanzieren sollen. "Die Arbeitgeber zahlen dann weiter elf Prozent Rentenversicherungsbeitrag, die Arbeitnehmer bis zu 15 Prozent" sagte Schneider. Damit werde das von Bismarck vor mehr als 100 Jahren eingeführte Prinzip der paritätischen Finanzierung aufgegeben.

"Die Rentenpläne der rot-grünen Koalition gehen in die falsche Richtung. Eine wirkliche Rentenreform müsse alle Erwerbseinkommen in die Versicherungspflicht einbeziehen, sagte der 1. Bevollmächtigter Uwe Bordanowicz.

Letzte Änderung: 21.11.2007