John Deere Werk Bruchsal

18.07.2000 Betriebsrat fordert Sonderzahlung! Betriebsräte und IG Metall Bruchsal wollen Befristungen nur noch in Ausnahmefällen!

Deutliche Worte an die Geschäftsleitung fanden die Arbeitnehmervertreter auf der letzten Betriebsversammlung des John Deere Werkes in Bruchsal. Betriebsratsvorsitzender Gunther Bleier wies auf das Paradoxum hin, dass einer sehr guten Auftragslage nur mangelhafte Investitionen in das Werk gegenüberstünden.

Er kritisierte das Fehlen von Neueinstellungen bei einer gleichzeitigen hohen Belastung der Beschäftigten durch Mehrarbeit und Überstunden. Weiterhin forderte Bleier eine Sonderzahlung und eine Aufstockung des Weihnachtsgeldes. Die Beschäftigten hätten in Zeiten einer schlechten Geschäftslage bereitwillig Zugeständnisse gemacht. Umgekehrt wäre es nur angemessen, wenn sie nunmehr auch von der positiven Entwicklung profitieren würden.

Der Erste Bevollmächtigte der IG Metall, Uwe Bordanowicz, bekräftigte die Forderung nach einer Sonderzahlung: "Es ist Zeit, dass es für die Beschäftigten auch endlich eine Anerkennung gibt, die sie nach Hause tragen können." Bordanowicz wies weiter auf einen erheblichen Anstieg sogenannter prekärer Arbeitsverhältnisse hin. Bei John Deere sind etwa 50 Beschäftigte nur befristet eingestellt. Für die Betroffenen bedeute dies eine erhebliche Unsicherheit , eine mittelfristige Lebensplanung sei für sie praktisch unmöglich.

Die IG Metall setzt sich für eine Beschränkung von Befristungen auf Ausnahmesituationen ein. Normalfall soll das unbefristete Arbeitsverhältnis bleiben.

Bordanowicz kündigte die Durchführung einer Unterschriftenaktion gegen das Beschäftigungsförderungsgesetz in den Betrieben an. Das Gesetz, das die Befristung von Arbeitsverhältnissen ohne sachlichen Grund ermöglicht, läuft zum 31.12.2000 aus und soll nach dem Willen der Arbeitnehmer und ihrer Gewerkschaften nicht mehr verlängert werden.

Letzte Änderung: 21.11.2007