Große Erleichterung bei Fa. Schenk Maulbronn

08.08.2000 Auf einer kurzfristig einberufenen Belegschaftsversammlung berichtete der Vertreter des Insolvenz-verwalters, Herr Reiert, dass es jetzt zum Abschluß eines notariellen Kaufvertrages gekommen sei.

Die Firma Hayes Lemmerz aus Königswinter wird vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden die Firma Schenk zum 1.9.2000 übernehmen.

Alle 227 jetzt noch bei Schenk Beschäftigten würden zu den jetzt geltenden Bedingungen unbefristet übernommen werden. Auf der Betriebsversammlung hatte Herr Reiert noch einmal den bisherigen Verlauf des Insolvenzverfahrens nachgezeichnet und berichtet, dass insbesonders die Abnehmer von KFZ-Gußteilen durch eine Reihe von Maßnahmen bei der Firma Schenk bleiben konnten. Die KFZ-Unternehmen hätten auch der neuen Firma Unterstützung zugesagt.

Bis zuletzt sei die mögliche Umweltbelastung ein wichtiges Thema gewesen, welches durch die Untersuchungserge-bnisse eines Gutachters aber eingegrenzt werden konnte. Alle Beteiligten würden von der Zustimmung der Kartellbehörden ausgehen.

Herr Koll als Vertreter des Übernehmers stellte der Belegschaft die Struktur und die Arbeitsweise der Firma vor, die in 17 Ländern mit 51 Betriebe und Niederlassungen vertreten sei.

In den nächsten Jahren soll in Maulbronn ein zweistelliger Millionenbetrag investiert werden, um die Maschinen und Anlagen auf den neuesten Stand zu bringen. Die Ausbildung mit derzeitig 10 Auszubildende würde im gleichen Umfang weitergeführt, im Herbst könnten wieder bis zu 5 neue Auszubil-dende aufgenommen werden. Große Kulturbrüche durch amerikanische Managementmethoden seien nicht zu erwarten, da das Management durch europäische Traditionen geprägt sei.

Diese Erklärungen wurde vom IG Metall Vertreter, Uwe Bordanowicz, uneingeschränkt begrüßt. Unter Beifall würdigte er die Arbeit der Insolvenzverwaltung, die während der immerhin 18 Monate dauernden Produktion in der Insolvenz zur Sicherung der Arbeitsverhältnisse viel geleistet habe.

Der Belegschaft sei in den vergangenen Jahren viel zugemutet worden, dem Betriebsrat, der IG Metall und der Belegschaft sei immer wieder gesagt worden, dass ohne die zum Teil einschneidenden Maßnahmen es keine Chance geben würde, einen potenten Übernehmer zu finden. Dies sei jetzt möglich geworden. Insofern ist das Konzept aufgegangen. Damit bleibe Maulbronn ein wichtiger industrieeller Standort.

Letzte Änderung: 21.11.2007