Wertschätzung von Arbeit
IG Metall fordert neue Kultur der
Die IG Metall hat eine neue Kultur der Wert¬schätzung von Arbeit gefordert. Die Beschäftigten müssten mehr einbezogen werden, um den steigenden Anforderungen an Arbeitskraft und Flexibilität gerecht zu werden. "Der Deregulierungswahn der letzten Jahrzehnte hat zu einer massiven Entwertung von Arbeit geführt", sagte Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall, anlässlich der Betriebspolitischen Konferenz am Dienstag in Frankfurt. Deshalb müsse "Gute Arbeit" wieder zum Leitmotiv und Beteiligung ein selbstverständlicher Bestandteil der Arbeitswelt werden. Die Arbeitsmarktanforderungen der Zukunft könnten nur bewältigt werden, wenn das Wissen und die Erfahrung älterer Beschäftigter ebenso wie das Potential der jungen Generation genutzt würde.
Arbeit habe eine große Bedeutung im Leben der Menschen, betonte Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall. Arbeit sei keine Ware wie jede andere, beliebig abrufbar und wegwerfbar. Daher sei ein unbe¬fristetes Vollzeitarbeitsverhältnis auch in Zukunft Wunsch der großen Mehrheit der Beschäftigten. Wertschätzung würde aber auch die Aner¬kennung unterschiedlicher Lebenslagen der Beschäftigten erfordern.
Notwendig sei ein neues Normalarbeitsverhältnis, das Flexibilität in der Arbeits¬zeit auch für die Beschäftigten bei Betreuung der Kinder, Pflege von Angehörigen oder Fortbildung ermögliche. Flexibilität dürfe keine Ein¬bahnstraße sein, kritisierte der Gewerkschafter. "Nicht die Auflösung des Normalarbeitsverhältnisses sondern ein neues Normalarbeits¬ver¬hältnis, das die Bedürfnislagen unterschiedlicher Lebensphasen auf¬nimmt, ist gefordert", sagte Hofmann. Dazu müsse die Politik Rahmen¬bedingungen schaffen, um tarifliche Lösungen zu unterstützen. "Beispielsweise sollten Entgeltausgleiche zumindest steuer- und teilweise abgabenfrei gestellt werden", sagte Hofmann.
Unter dem Motto "Betriebspolitik aktiv - beteiligen, einmischen, die Arbeitswelt gestalten" diskutieren rund 400 Betriebsräte und IG Metall-Funktionäre über die Ergebnisse der im vergangenen Jahr durchgeführten Beschäftigtenbefragung der IG Metall. Daran hatten sich über eine halbe Millionen Mitglieder beteiligt. Anhand praktischer Beispiele wurden Erkennt¬nisse der Befragung ausgetauscht und ihre Umsetzung in den Betrieben dargestellt. Als Gast begrüßte die IG Metall Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, auf der Veranstaltung. Sie kommen-tierte die Umfrageergebnisse und nahm eine gesellschafts¬politische Einordnung vor.
Letzte Änderung: 21.05.2014