Jubilarehrung der IG Metall

29.11.2002 Werner Holzwarth überbrachte den Jubilaren die Glückwünsche und Grüße vom Vorstand der IG Metall.

Er hob in seiner Rede den Dank seiner Gewerkschaft an die älteren Mitglieder, die für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt wurden, hervor.

Insgesamt wurden 252 Kolleginnen und Kollegen geehrt: Für 25 jährige Mitgliedschaft 167 Kolleginnen/Kollegen, für 40 jährige Mitgliedschaft 68 Kolleginnen/Kollegen und für 50 jährige Mitgliedschaft 17 Kolleginnen und Kollegen.

Besonders den älteren Mitgliedern, so Werner Holzwarth, habe man die gewerkschaftlichen Erfolge der vergangenen Jahre und Jahrzehnte mit zu verdanken. Ihren Einsatz für die Aufbauarbeit nach 1945, für den Erhalt von Frieden und Freiheit, der Demokratie und der Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme nannte der Redner als die herausragenden Errungenschaften.

"Damals wie heute stehen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter an erster Stelle, wenn es darum geht, gegen Terrorismus, Rechtsradikalismus und Fremdenhass und für Frieden, Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit zu kämpfen", so Werner Holzwarth. Die Losung "Für Arbeit und soziale Gerechtigkeit" habe heute wieder eine besondere Bedeutung. Ziel der Gewerkschaften sei es, die Bevölkerung über die sozialen Probleme zu informieren und sie für ihre Lösungen zu interessieren, um den Gewerkschaftsforderungen anlässlich der hohen Arbeitslosigkeit und des Sozialabbaus argumentativ Nachdruck zu verleihen.

Es sei richtig, so Holzwarth , die rot-grüne Bundespolitik habe wichtige Reformen (Altersvorsorge, Krankenversicherung-, Steuerreform - Kindergelderhöhung, Familienförderung u.a.) auf den Weg gebracht. Mit den Ideen der Hartz-Kommission sollen Strukturprobleme auf dem Arbeitsmarkt in Angriff genommen werden.

Die Bundestagswahlen haben gezeigt, in welche Richtung die Bevölkerung sich die politische Entwicklung vorstellt. Stoibers Forderungen und gezielten Agitationen gegen die Gewerkschaften, gegen Kündigungsschutz, gegen Flächentarifverträge und seine Forderungen für weitere Entlastungen der Unternehmer, hätten aus diesem Grund keine Mehrheit gefunden.

"Wir sagen, eine Politik für die Zukunft muss vor allem den Bedürfnissen der breiten Bevölkerung entsprechen", so Werner Holzwarth. Sie sollte so gestaltet sein, dass alle Bevölkerungsschichten am gesellschaftlichen Fortschritt beteiligt werden können und nicht nur privilegierte gesellschaftliche Gruppen.

Besonders bei der Bewältigung der Probleme der sozialen Sicherungssysteme (Kranken-Arbeitslosen- und Rentenversicherung) sei es erforderlich, alle Erwerbstätigen (Arbeiter, Angestellte, Beschäftigte im öffentlichen Dienst, Beamte, selbständige Berufsgruppen) und auch die Arbeitgeber in die "Pflicht" zu nehmen.

Die in der "öffentlichen" Meinung verbreitete Schwarz-Weiß Malerei, erzeuge "Untergangsstimmung. Dem (so Holzwarth) könne er sich nicht anschließen. Es sei eine Verpflichtung, jetzt die Versäumnisse der Vergangenheit, einschließlich dem Abbau der Staatsverschuldung, anzupacken, um die Erfolge der Vorfahren zu erhalten.

Es sei an der Zeit, dass "die Unternehmer ihre Gewinne von gestern investierten um Arbeitsplätze für heute und morgen zu schaffen". "Handeln für Arbeit und soziale Gerechtigkeit" könne man nur von denen erwarten, die einen Arbeitsplatz haben oder Arbeitsplätze schaffen können.

Das vorherrschende Problem und Thema für mehr Beschäftigung heiße nicht nur "Wachstum", sondern besonders auch "Teuro" und Kaufkraftverlust. Um für mehr Verständigung im Sinne von "verstehen" einzutreten, werde die IG Metall ihre außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit ausbauen und dabei die älteren Mitglieder um Unterstützung bitten.
"Wir sind eine Koalition von selbstbewußten Bürgerinnen und Bürgern und lassen unseren Sozialstaat von niemanden in Frage stellen oder gar demontieren.

"Wir haben diesen Sozialstaat aufgebaut und werden ihn notfalls auch verteidigen", so Werner Holzwarth.

Letzte Änderung: 21.11.2007