Ausführliche Rechenschaftsberichte prägten die letzte Delegiertenversammlung der IG Metall Bruchsal.

Zur wirtschaftlichen Lage in der Region stellte der 1. Bevollmächtigte, Uwe Bordanowicz, fest, daß die Betriebe unseres Raumes durchschnittlich ausgelastet seien, es überwiege aber Stagnation. Einstellungen würden nur im hochqualifizierten Bereich vorgenommen, befristete Arbeitsverträge nur noch in Ausnahmefällen in unbefristete umgewandelt.

Ausführlich ging er auf die Situation bei der Fa. Siemens sowie auf weitere angekündigte Einschränkungen bei den Firmen Ronal in Forst, Biax in Maulbronn und Kaiser-Pressen in Bretten ein. Die Fa. Biax würde geschlossen, 17 Beschäftigte verlören ihren Arbeitsplatz.

Bei der Fa. Kögel sei der kommende Montag der letzte Arbeitstag, Streit gäbe es dort über die Auszahlung des Sozialplanes.

Er berichtete über Sondertarifverträge, die zur Arbeitsplatzsicherheit bei den Firmen E.G.O. Oberderdingen und Sulzfeld, Blanco in Oberderdingen und Bruchsal, Pfalzmöbel in Bad Schönborn und Metallwerke Kloss in Maulbronn abgeschlossen worden seien.

In den Grundzügen dargestellt wurden von ihm der neue Tarifvertrag zum Entgelt, der bis zum 30.7.2003 unterschrieben werden würde. Es sei eine Angleichung insbesonders der Facharbeit an Angestelltentätigkeiten, eine gemeinsame Entlohnungsstruktur für gewerbliche und Angestelltentätigkeiten sowie eine neue Leistungsregelung und Belastungsregelung vereinbart worden.

Begrüßt wurde von ihm die vier neuen Tarifverträge, die eine Tarifgemeinschaft des DGBs mit den zwei größten Zeitarbeitsverbänden abgeschlossen hätte.

Bordanowicz kommentierte den Verlauf der Streiks in den östlichen Tarifgebieten und wies darauf hin, daß der Verlauf des Streiks und seine Ergebnisse direkte Folgen für uns haben werde. Der Ortsvorstand werde sich damit ebenfalls beschäftigen.

Die neue Regionalvorsitzende des DGB Region Karlsruhe, Karin Binder, stellte sich den Delegierten vor.

Über die Jugendarbeit durch Jugend- und Auszubildendenvertreter in den Betrieben berichteten Heidi Magermol und Belma Top vom Jugendausschuss. Insbesonders ihre Hinweise zur Entwicklung der Anzahl der Ausbildungsplätze fanden dabei aufmerksames Gehör. Sie schlossen mit einem dringenden Appell an die anwesenden Betriebsräte, sich noch für den Herbst eine Erhöhung der Anzahl der neueinzustellenden Auszubildenden in den Betrieben vorzunehmen.

Auf Anforderung würde die IG Metall die ab dem 1.6. 2003 geltenden neuen Entlohnungstabellen zusenden.