450 Entlassungen bei Holzindustrie Bruchsal geplant

09.02.2004 Eine weitere Hiobsbotschaft hat die IG Metall Bruchsal erreicht.

Bis zum November diesen Jahres sollen 450 der rund 1100 Mitarbeiter entlassen werden. Darunter sind 300 Beschäftigte, die einen befristeten Arbeitsvertrag haben. Weitere 150 Beschäftigte sollen in so genannten Peripherie-Jobs und in der Verwaltung ihren Arbeitsplatz verlieren.

Begründet werden die Entlassungen mit umfangreichen Betriebsauslagerungen insbesondere der Endfertigung in so genannte Billiglohn-Länder. Dräxlmeier stellt in Bruchsal hauptsächlich Fahrzeugteile in Edelholz, Metall und Kunststoff her.

"Ich bin entsetzt über den geplanten Stellenabbau bei der Holzindustrie," sagte Uwe Bordanowicz, erster Bevollmächtigter der IG Metall in Bruchsal. Auf einer Mitgliederversammlung am 5. Februar hatten die IG Metall-Mitglieder beschlossen, trotz der am 31. Januar ausgelaufenen Tarifverträge keine neuen Forderungen zu stellen. Der prekären finanziellen Situation sollte damit Rechnung getragen werden und die Chance zur wirtschaftlichen Erholung gegeben werden.

Die hohen Defizite sind seit längerem der IG Metall bekannt. Erklärbar sind die Defizite durch mehrere Faktoren. So ist die Rede von fehlerhaften Abrechnungen mit dem Betrieb in Rumänien und ein zu hoher Ausschuss im Bereich der Handfertigung.

Außerdem haben moderne Arbeitsformen wie Gruppenarbeit bisher bei HIB kaum Bedeutung. Als äußerst bedenklich hat sich auch der häufige Führungs- und Strategiewechsel in Bruchsal dargestellt.

Am Dienstag, den 10. Februar findet bei HIB eine außerordentliche Betriebsversammlung statt. Die Firmenleitung wird dort aufgefordert, der Belegschaft Rede und Antwort zu stehen.

"Wir werden für den Erhalt und die Sicherung der Arbeitsplätze bei HIB kämpfen", sagte Uwe Bordanowicz. Dazu gehört das Angebot, einen betrieblichen Krisentarifvertrag abzuschließen, der auch befristete Neuregelungen bei der Arbeitszeit beinhalten könnte. Dies könnte Teil eines realistischen Konzepts zur Weiterführung aller Abteilungen sein. "Wir schließen betriebliche Aktionen nicht aus", so die IG Metall abschließend.

Letzte Änderung: 21.11.2007