Kampf um Ausbildungsstandort Siemens Bruchsal
Das Streichkonzert bei Siemens soll weitergehen. Betroffen davon ist nun auch die Ausbildung bei Siemens in Bruchsal.
Bereits im Dezember hatten die Jugend- und Auszubildendenvertretung und der Betriebsrat 1400 Unterschriften für den Erhalt des Ausbildungsstandortes Bruchsal gesammelt. Siemens plant die derzeit bundesweit 55 Ausbildungsstätten
auf 18 Competenzzentren zu reduzieren. Damit einher gehen weitere Reduzierungen der Ausbildungsplätze und eine Streichung der angebotenen Berufe von zur Zeit 70 auf 30 Berufe.
Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) der Firmen Siemens ICN und Siemens Dematic in Bruchsal haben ein Schreiben an die Verhandlungskommission des Gesamtbetriebsrates verfasst, in dem sie darstellen, warum die Ausbildung bei
Siemens in Bruchsal nicht aufgegeben werden darf. Der Gesamtbetriebsrat soll die Argumente in den Verhandlungen mit dem Vorstand mit einbringen.
Die Fakten sind klar. Siemens deckt mit seiner Ausbildung einen großen Teil des ländlichen Raums ab. Die Ausbildung bei Siemens ist enorm wichtig für die Zukunftsmöglichkeit der jungen Menschen in der Region.
Die Ausbildungswerkstatt von Siemens Bruchsal liegt sehr zentral. Durch die unmittelbare Nähe des Bahnhofs kann ein Einzugsgebiet von über 60 Kilometer belegt werden. Auch die Berufsschule als kompetenter Partner ist sehr nahe
an Siemens.
Als größter Ausbildungsbetrieb in der Region trägt Siemens auch eine besondere gesellschaftliche und soziale Verantwortung. Zudem sind im Werk Bruchsal alle für eine gute Ausbildung relevanten Bereich gebündelt.
Die JAV befürchtet für den Fall des Wegfalls des Ausbildungsstandortes Bruchsal, dass ein wichtiger Bezug zum verbleibenden Standort verloren und gute, qualifizierte Schulabgänger sich künftig überlegen werden,
bei einer Firma eine Ausbildung zu beginnen, die an einem ihrer höchsten Güter, der Ausbildung spart.
Für die JAV und den Betriebsrat ist die Entscheidung des Siemens Vorstandes eine glatte Fehlentscheidung. Der Siemens Vorstand nimmt in ganz Deutschland in vielen Regionen vielen jungen Menschen ein Zukunftsperspektive. Alles vor
dem Hintergrund kurzfristiger, betriebswirtschaftlicher Kostenrechnungen.
"Wir werden für den Ausbildungsstandort Bruchsal kämpfen, wir werden sehen, ob unser Vorstand noch für vernünftige Argumente zugänglich ist", sagte Jan Spengler, Vorsitzender der Jugend- und
Auszubildendenvertretung bei Siemens ICN.
Letzte Änderung: 21.11.2007