IG Metall fordert effizientere Förderpolitik für Bezieher von Arbeitslosengeld II

23.07.2004 Die IG Metall Bruchsal befürchtet, das Arbeitslose und besonders Frauen zu den großen Verlierern bei der Einführung des Arbeitslosengeld II werden.

Es drohe eine erhebliche Verarmung von Langzeitarbeitslosen, wenn jetzt nicht der Schwerpunkt auf Förderung und Vermittlung gesetzt werde, erklärte der 2. Bevollmächtigte Eberhard Schneider der IG Metall Bruchsal. "Wenn die Politik diese Verschlechterungen beim Arbeitslosengeld II glaubt verantworten zu können, muss sie unverzüglich das Fördern ins Zentrum rücken und dafür sorgen, dass Arbeitslose effizienter wieder in Arbeit und Lohn gebracht werden", erklärte Schneider weiter. Dringend erforderlich sei eine Konzentrierung auf die Förderung der Bezieher von Arbeitslosengeld II, damit sie möglichst schnell wieder im Berufsleben Fuß fassen könnten.

Die IG Metall bekräftigte ihre Kritik am Leistungsniveau, an der Leistungsart und an den Zumutbarkeitsregelungen beim Arbeitslosengeld II. Es könne nicht angehen, dass von den Betroffenen nur Abstriche eingefordert würden. "Damit die Arbeitsmarktreform nicht zum Desaster wird, muss das Versprechen der Förderung von Bundesregierung, Ländern, Kommunen und der Bundesagentur für Arbeit jetzt dringend umgesetzt werden," sagte Schneider. Langzeitarbeitslose müssten durch qualifizierte Fallmanager betreut werden, die für deutlich weniger Klienten zuständig sein müssten. Eine intensivere Betreuung müsse sichergestellt werden. Vor allem bei jungen Arbeitslosen sei eine unverzügliche Vermittlung anzustreben. Die Betreuung arbeitsloser Menschen müsse intensiviert und Aufwendungen für Qualifizierung erhöht werden, forderte die IG Metall.
Trotz der Kritik an den neuen Bestimmungen wolle die IG Metall ihre Mitglieder über die Neuregelungen zum Arbeitslosengeld II informieren und ihnen beratend zur Seite stehen. "Allein schon der umfangreiche Fragebogen, der ab dem 19. Juli an die Betroffenen verschickt wird, ist eine Zumutung, viele werden ihn ohne Hilfestellung nicht ausfüllen können", sagte der IG Metall Bevollmächtigte, der in diesem Zusammenhang auf die besondere Verantwortung und die Beratungsangebote der Bundesagentur für Arbeit und der Sozialämter hinwies. Flankierend habe die IG Metall zusammen mit dem DGB einen Leitfaden zum Antrag auf Arbeitslosengeld II erstellt, der den betroffenen Mitgliedern vor Ort zur Verfügung gestellt werde.

Letzte Änderung: 21.11.2007