Insolvenz bei Utescheny Zaisenhausen

09.08.2004 Für drei Bereiche der Unternehmensgruppe Utescheny in Zaisenhausen wurde Konkurs angemeldet. Kein Betriebsrat, Sozialplan nicht erzwingbar.

Als absolut unverständlich hat die IG Metall Bruchsal die Unstimmigkeiten in den Gesellschafterfamilien bezeichnet, die jetzt mit zur Insolvenz von drei Teilen der Firmengruppe geführt habe.

In der jetzigen wirtschaftlichen Lage sei es verantwortungslos, wenn tiefgehende Unstimmigkeiten beim Generationswechsel mit dazu beigetragen hätten, daß 286 Arbeitnehmer um ihren Arbeitsplatz fürchten müssten. Es gäbe nach Auffassung der IG Metall genug Beratungseinrichtungen, die solche Prozesse auch über lange Zeiträume begleiten könnten und dabei darauf achten, daß solche schwerwiegenden Folgen für die Existenz von zu übergebenen Firmen nicht entstehen würden.

Noch 1998 hatte die Firmengruppe verbilligtes Bauland der Gemeinde Zaisenhausen als Gewerbeförderung erhalten, um einen Neubau durchzuführen.
In den betroffenen Firmen gibt es keinen Betriebsrat; damit entfällt leider das Recht der Belegschaft auf einen Sozialplan, so Uwe Bordanowicz, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bruchsal.

Die Arbeitnehmer bei der Fa. C+M Utescheny Spritzgießtechnik GmbH, die sich nicht in der Insolvenz befindet, werden deshalb aufgefordert, sich schnellstmöglichst einen Betriebsrat zu wählen.
In der jetzigen unsicheren Lage zählt dabei jede Woche, so die IG Metall, die gleichzeitig ihre Hilfe bei der Einleitung einer BR-Wahl im verkürzten Verfahren anbietet.

Für persönlich betroffene Gewerkschaftsmitglieder wird die eventuell erforderliche Vertretung vor den Arbeitsgerichten übernommen; Neueingetretene haben eine Wartezeit von drei Monaten zu erfüllen. Qualifizierte Rechtsberatung wird auch ohne Erfüllung dieser Wartezeit durchgeführt.
Für den Monat Juli haben die Arbeitnehmer keine Entlohnung mehr erhalten, der Rechtsanspruch wurde an die Agentur für Arbeit abgetreten, welche für das Insolvenzgeld zuständig ist.

Letzte Änderung: 21.11.2007