Erste und letzte Tarifverhandlung 2005 für die Bettwarenindustrie ?

10.11.2005 Beim Verhandlungsauftakt gleich das Scheitern!

Die Arbeitgeber setzten bei der 1.Verhandlung gleich ein Ultimatum:
Entweder man stimmt ihrem Angebot zu, oder es gibt nix.
Das Angebot:
1. Bei einer Laufzeit von 12 Monaten 1 Prozent mehr Lohn
2. Bei einer Laufzeit von 24 Monaten 2 Prozent mehr Lohn, aber das natürlich nicht von Anfang an, sondern in Stufen.
Laufzeit und Höhe könne man in gleicher Relation noch verhandeln.

Im Klartext: 15 - 20 € im Monat je nach Lohngruppe für 1 Jahr. Bei der Variante 2 nochmals dasselbe (ab 2007).

Da die Tarifkommission der IG Metall diesem Billigabschluss nicht folgt, und einen anderen Lösungsweg diskutieren will, ziehen die Arbeitgeber ihr Angebot zurück und sehen die Verhandlung als beendet an. Sie wollen auch keinen weiteren Verhandlungstermin.
Dies bedeutet, dass erstmalig in der Geschichte von Tarifverhandlungen für die Bettwarenindustrie in der 1. Verhandlung das Scheitern der Verhandlungen festgestellt werden muss.

Wir fordern die Arbeitgeber auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Die IG Metall war fair und offen in die Verhandlungen gestartet und hat auch der wirtschaftlichen Situation der Branche Rechnung getragen. Aber wenn Verhandlungen durch Diktate der Arbeitgeber ersetzt werden sollen, oder Verhandlungen gar verweigert werden, dann müssen wir die Auseinandersetzung führen.

Alle Beschäftigten in der Bettwarenindustrie (Fa. Billerbeck in Münzesheim) sind nun gefordert:
Für eine leistungsgerechte Bezahlung, für faire Arbeitsbedingungen; dafür lohnt sich das Kämpfen. Die Tarifkommission der IG Metall steht dafür.
In den nächsten zwei Wochen wird in Betriebsversammlungen und Mitgliederversammlungen der IG Metall über die derzeitige tarifpolitische Situation berichtet und diskutiert. Ende November wird die Tarifkommission über die weiteren Schritte in dem Tarifkonflikt entscheiden.

Letzte Änderung: 21.11.2007